Der Gymnasiumsturnhalle droht der Abriss
Die Sanierung sollte nach Pfingsten starten. Nun gab es eine böse Überraschung
Friedberg Die Generalsanierung der Doppelsporthalle des Friedberger Gymnasiums hat dem Bauausschuss des Kreistags in den vergangenen Jahren schon einige Überraschungen beschert – durchweg negative. Die jüngste Hiobsbotschaft über ein zu dünnes Trapezblech der Dacheindeckung könnte jetzt sogar eine Radikallösung ins Rollen bringen: Abriss der Halle und ein Neubau.
Bereits Mitte 2016 hat der Kreistag nach intensiven und mehrmaligen Vorberatungen im Ausschuss die Sanierung auf den Weg gebracht. Kostenschätzung: 4,75 Millionen Euro. Die Modernisierung der maroden Bühnentechnik wurde allein mit rund 575 000 Euro hochgerechnet, und eine neue abgehängte Decke sollte rund 500 000 Euro kosten. Erst Anfang des Jahres lagen die Zuschusszusage der Regierung und die Baugenehmigung der Stadt vor und nach Vergabe der ersten Ausschreibungen sollte es losgehen. Der Start der Generalsanierung der Doppelturnhalle war nach den Abiturprüfungen, also Mitte oder Ende Mai, geplant. Doch damit wird es nichts. Der Bauausschuss hat am Mittwoch einen Baustopp beschlossen. Jetzt sollen zunächst die Kosten für mögliche Dachsanierungen und in Konsequenz auch ein kompletter Neubau geprüft werden.
Architekt Wolfgang Rockelmann berichtete im Ausschuss des Kreistags von einer Brandschutz-Begehung. Dabei sei vorsichtshalber auch die Stärke des bei einer Sanierung im Jahr 1985 verbauten Dachbleches überprüft worden. Ergebnis: In den Bestandsunterlagen steht 1,5 Millimeter, in Wahrheit ist es aber nur einen Millimeter stark. Wie es dazu kam, können sich weder Bauverwaltung noch Architekt erklären. Auf alle Fälle sei von den Baufirmen und Planern damals nicht betrogen worden. Und: Es habe auch nie eine Gefahr für die Nutzer bestanden, betonte Rockelmann. Aus statischen Gründen müsse jetzt aber eine neue Dachkonstruktion errichtet werden. Die Stimmung im Ausschuss: Dann bauen wir lieber gleich neu.