Die ganze Bandbreite des Sports
Verband der Deutschen Sportjournalisten zeichnet seine Besten aus. FCA-Manager Reuter erzählt, wie er sich Tipps bei Bayern-Boss Hoeneß holte
Augsburg Im passenden Rahmen fand in Augsburg erstmals die Präsentation des Sportfotos des Jahres durch den Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) und das
statt: In der Heimat des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg, in der WWK-Arena, wurde nach der Jahreshauptversammlung des Verbands und einem ebenso offenen wie launigen Talk mit FCA-Manager Stefan Reuter die Ausstellung „Sportfoto des Jahres“eröffnet.
Dort zog nicht nur das herausragende Siegerbild von Fotograf Robert Michael (siehe oben) die Blicke auf sich, insgesamt zeigten 92 außergewöhnliche Bilder die faszinierende Bandbreite des Sports: Sei es durch eine spektakuläre Sprungszene beim Synchronschwimmen, einem einsamen Dortmund-Anhänger im Schalke-Fanblock oder ein hinreißender Schnappschuss von Senioren, die gebannt ein FünftligaPokalspiel verfolgen. „Wir hatten 800 Einsendungen von wunderschönen Bildern, in die man sich vertiefen und verlieben kann. Unsere Jury aus Fotound Sportexperten brauchte fast einen ganzen Tag, um sich zu entschieden. In diesem Jahr gab es sogar eine Kampfabstimmung, weil wir zwei große Favoriten hatten“, beschreibt Rainer Holzschuh das zähe Ringen um das Siegerfoto.
Bevor die Ausstellung eröffnet wurde, stellte sich Stefan Reuter, FCA-Geschäftsführer Sport, den Fragen der versammelten Sportjournalisten aus ganz Deutschland. Einige hatten ihn schon in seinen Spielerzeiten begleitet und so musste er ausführlich Auskunft geben über seinen erfolgreichen Wechsel vom Spieler hin zum Manager. Als dieser führt er den FC Augsburg seit sechs Jahren erfolgreich von Bundesligasaison zu Bundesligasaison. „Für mich war schon früh als Spieler klar, dass ich in diese Richtung gehen werde“, sagte Reuter und verwies schmunzelnd auf Kartenspiele mit FC-Bayern-Manager Uli Hoeneß, bei dem er sich so manche Tipps geholt habe. Ebenso aber auch durch sein Kapitänsamt bei Borussia Dortmund, wo er bereits in Entscheidungen des Managements eingebunden war.
Jetzt sehe er es als seine Aufgabe an, so nah wie möglich an der Mannschaft zu sein, um die Stimmungen und Gefühlslagen zu erfassen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Sein Verhältnis zu den Sportjournalisten bezeichnet Reuter heute als „grundsätzlich gut“.
Am Abend wurden die Preisträger der VDS-Berufswettbewerbe ausgezeichnet. Der mit 2000 Euro dotierte große VDS-Preis ging an Anne Armbrecht vom die mit ihrem Beitrag „Verlorene Kinder“eine beeindruckende Geschichte über die Folgen des DDRüber Zwangsdopings erzählte. Sieger der Hörfunkpreise wurde zum einen Burkhard Hupe dank seiner mit Inbrunst geführten Reportage über das Eishockey-WM-Spiel Deutschland – USA beim bei der Zuhörer „die Unfassbarkeit spürt, dass Deutschland im Eishockey gegen die USA gewinnt“. Zum anderen gewannen Jörg Naroska und Jan Müller vom für ihren Beitrag „Willkommen im Sport - Integration im Sportverein“.
Der VDS-Fernsehpreis ging an den Hamburger Peter Carstens vom
für sein Portrait „Stefan Kretzschmar – So tickt er wirklich“, der Online-Preis an Saskia Aleythe aus München für ihr Usain-BoltPorträt „Ein Phänomen tritt ab“, erschienen in der
OInfo: Die Sportfoto Ausstellung ist noch bis 28. März in der Stadthalle Gersthofen zu sehen. Von 21. bis 24. März (18.30 bis 21.30 Uhr), 25. März (17 bis 20.30 Uhr) und 28. März (18.30 bis 21.30 Uhr).