Oma ist der heimliche Star
Jakob ist oft einsam. Er wohnt alleine bei seinem Vater. Doch der ist vielbeschäftigter Architekt, spielt quasi in der „Champions League“der Branche. Deswegen verbringt Jakob viel Zeit bei seiner Oma: Sie kocht sein Lieblingsessen, das so gut schmeckt, dass es für Jakob wie ein „Vulkanausbruch“ist. Außerdem kümmert sich die Oma um Flüchtlinge, die sie lieber herzlich als „Neuankömmlinge“bezeichnet. Jakobs Oma ist ohnehin der heimliche Star des liebevoll geschriebenen Kinderbuchs „Der reichste Junge der Welt“.
Aber auch Omas Fürsorglichkeit lässt Jakob nicht den Schmerz darüber vergessen, dass sein Vater ihm so wenig Zuwendung entgegenbringt. Dass er viel telefoniert, anstatt sich mit Jakob zu unterhalten. Doch ein schlimmes Erlebnis bringt Vater und Sohn am Ende wieder enger zusammen.
„Der reichste Junge der Welt“ist ein aufmunterndes Kinderbuch. Aufmunternd deshalb, weil es zeigt, wie gut Integration unter Kindern funktionieren kann. Und weil es deutlich macht, dass es im Leben vor allem auf das Zwischenmenschliche ankommt. Dazu trägt auch die Sprache ihren Teil bei: Sie ist fantasievoll und erklärt manche komischen Dinge aus der Erwachsenenwelt auf humorvolle Art. Viele Wörter kommen aus dem FußballVokabular. Autor Markus Orths trifft damit den Nerv der jungen Leser, und auch so mancher Erwachsener dürfte bei der Lektüre schmunzeln.