Friedberger Allgemeine

Ein sandiges Spektakel

Beim Sandbahnre­nnen in Haunstette­n kommen die Zuschauer auf ihre Kosten. Sportlich läuft es für den Gastgeber AMC Haunstette­n allerdings nicht so rund

- VON MAXIMILIAN GSCHWILM 1. Erik Bachhuber, 2. Alexandra Schauer, 3. Laura Linner, 4. Leonie Weinhold 1. Black Forest Eagles Berg haupten, 2. MC Meißen Hornets, 3. MSC Dieden bergen Rockets, 4. AMC Haunstette­n Arrows 1. Markus Venus/Markus Heiß, 2. Mar

Kerniger Sand, den es immer wieder bis auf die Zuschauerr­änge schleudert, ohrenbetäu­bender Lärm und heiß gelaufene Motoren – wer am Wochenende im Haunstette­r Stadion aufkreuzte, der sah adrenaling­eladenen und feurigen Wettkämpfe­n entgegen. Beim zweitägige­n Sandbahnre­nnen, veranstalt­et vom heimischen AMC Haunstette­n, wurde neben dem Speedway Bayerncup, der am Samstag stattfand, und dem Speedway Teamcup vor allem der Vergleich der zwölf Top-Gespanne Europas mit Spannung erwartet. Erfahrene Protagonis­ten aus sechs Nationen traten zum letzten Rennen des Jahres an.

„Die Formel 1 des Sandbahnsp­orts ist zu Gast“, freute sich Tim Scheuneman­n über das hochkaräti­ge Teilnehmer­feld. Der 24-Jährige war als Rennleiter gemeinsam mit seinem Vater Erich für die Organisati­on zuständig - und stieg am Sonntag dann selbst auf das Seitenwage­n-Gespann. Scheuneman­n und sein Teampartne­r Markus Brandhofer sind amtierende deutsche Vizemeiste­r, auch bei den Europameis­terschafte­n landete das Duo auf der zweithöchs­ten Treppchens­tufe.

Dass das Spektakel auf dem Motorrad, bei dem die Fahrer mit bis zu 127 Stundenkil­ometer in die Kurve sausen, in gewissem Maße ungesicher­t sind und ohne Bremsen auskommen müssen, ein durchaus gefährlich­es Hobby darstellt, weiß auch Scheuneman­n selbst. „Auch wenn es ziemlich hohe Sicherheit­svorkehrun­gen gibt, muss man mit dem Risiko einfach leben“, so der Augsburger, der hauptberuf­lich als Maler- und Lackiererm­eister arbeitet. Von schwerwieg­enden Verletzung­en sei er bis auf einen gebrochene­n Brustwirbe­l glückliche­rweise noch verschont geblieben, beteuert Scheuneman­n.

Während bei den Einzelrenn­en die Fahrer in Eigenregie über die von einem Bulldog geglättete Strecke düsten, kommt es beim Wettstreit der Seitenwage­n-Gespanne auf Teamwork an. Um die Fahrzeuge, die in knalligen Farben und Mustern aufgehübsc­ht sind, in die richtige Richtung zu lenken, muss sich der seitliche Beifahrer immer wieder mit dem kompletten Körpergewi­cht über den Kotflügel legen. Spezialbri­llen ermögliche­n im aufwirbeln­den Staub überhaupt erst eine klare Sicht. Stimmt aber der Winkel bei der Kurveneinf­ahrt nicht, kann es bei beiden Renntypen auch schnell zu einem Crash kommen – so geschehen bei einer jungen Teilnehmer­in im Junioren-Cup, die schließlic­h auch von den Sanitätern abtranspor­tiert wurde.

Mit dem Ablauf waren Scheuneman­n Junior und Senior ansonsten zufrieden, nur ein paar Zuschauer mehr hätten es sein können – auch wenn am Sonntag fast 900 Schaulusti­ge vor Ort waren.

Ergebniste­chnisch verliefen die beiden Renntage aus Sicht des AMC Haunstette­n mittelpräc­htig: Leonie Weinhold wurde bei den Junioren B Vierte von insgesamt sechs Teilnehmer, beim Teamcup mussten sich die „Arrows“verletzung­sbedingt mit dem vierten und letzten Platz zufriedeng­eben. Und auch das Duo Brandhofer/Scheuneman­n konnte den Traum vom Heimsieg nicht ganz erreichen, hinter den Siegern Venus/Heiß reichte es aber immerhin zu Rang zwei. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch: „Wir bleiben eben die ewigen Zweiten!“

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Vollgas in Haunstette­n: Das Speedway Duo Markus Brandhofer und Tim Scheuneman­n (am Steuer) gaben zwar Vollgas, doch zum Sieg beim Heimrennen reichte es nicht.
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Fotos (2): Siegfried Lerpf Markus Brandhofer (links) und Tim Scheuneman­n präpariere­n ihr Sandbahn Ge spann.

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