Hundeklon auf Bestellung
Wohlhabende Kundschaft blättert in Südkorea 90 000 Euro pro Tier hin
Seoul In Südkorea gibt es einen neuen Trend: das Klonen von Hunden. Spezialisiert auf dieses Thema sind die Firma Sooam und deren kommerzielles Schwesterunternehmen H Bion. Seit der Gründung 2006 wurden nach Unternehmensangaben 900 Hunde geklont. Der Preis ist allerdings happig: Für einen geklonten Hund muss der Kunde 100000 Dollar (fast 90 000 Euro) hinlegen.
Hinter den Glastüren der mit weißen Fliesen gekachelten Käfige bei Sooam im Seouler Stadtteil Guro tummeln sich Beagles, Pudel und andere Welpen, die auf die Reise zu ihren Besitzern warten. Ein Käufer aus Nahost hat gleich fünf Persische Windhunde bestellt. Kostenpunkt: eine halbe Million Dollar.
Die meist wohlhabenden Kunden kommen aus der ganzen Welt, über die Hälfte jedoch aus den USA, sagt ein Unternehmenssprecher. Es seien zahlreiche Prominente darunter, doch die meisten wollten anonym bleiben. Sie kämen oftmals mit dem Wunsch, dass ihr gestorbenes Haustier wieder lebendig wird. „Wir schaffen einen identischen Zwilling. Einige sagen: Die Toten werden zurückgebracht“, sagt der Sprecher. Doch ist es der gleiche Hund? „Ja und nein, das ist sehr subjektiv.“
Beim Klonen entnehmen die Forscher das Erbgut aus einer Körperzelle des Spenderhundes und übertragen es in eine Eizelle, aus der zuvor der Zellkern entfernt wurde. Der im Labor erzeugte Embryo wird dann in die Gebärmutter eines anderen Tieres eingepflanzt, das ihn austrägt. Es kommt ein weitgehend identisches Tier zur Welt.
Tierschutzorganisationen hingegen kritisieren die Firma. Der Tierschutz werde nicht immer ausreichend berücksichtigt.