Drohen jetzt Klagen?
DVON STEFAN KROG as war es mit dem groß angekündigten Bordellstrukturkonzept, auf das die Verantwortlichen der Stadt seit drei Jahren regelmäßig hingewiesen haben. Die Stadt hat den Entwurf eingestampft. Sie wird faktisch so weitermachen wie bisher, mit dem Unterschied, dass der Stadtrat sich noch klar hinter das Vorgehen stellt. Wie rechtssicher dieser Weg ist, wird man sehen, wenn Klagen kommen. Im Hinterkopf muss man haben, dass in den vergangenen drei Jahren etliche Bauanträge auf Umnutzung zu einem Bordell verhindert wurden, indem Bebauungspläne nachträglich geändert wurden, und zwar auch mit dem Hinweis auf das kommende Strukturkonzept. Das Vorgehen der Stadt, die Thematik rein über das Baurecht in den Griff bekommen zu wollen, ist pragmatisch, bleibt aber hinter dem umfassenden Ansatz eines Konzepts zurück.
Möglicherweise ist aus dem Thema auch etwas die Luft raus. In jüngster Vergangenheit war die Zahl an Ansiedlungswünschen nicht mehr so hoch. Teils berichten Bordellbetreiber über Preiseinbrüche. Woran das liegt, ist unklar. Vielleicht haben die großen Bordelle, die es früher so nicht gab, etwas den Reiz des Neuen verloren, vielleicht ist manche infrage kommende Gewerbehalle im Zuge des Flüchtlingszuzugs anderweitig vermietet worden. Beklagen muss man es nicht: Prostitution hat es zwar immer gegeben und muss in geregeltem Rahmen stattfinden können, aber das Rotlichtgewerbe ist und bleibt eine Halbwelt.