Mord beim Liebesspiel
Ehemann mit Machete getötet
Chemnitz Der Mann hatte keine Ahnung, was ihm bevorstand. Vor Augen hatte er seine Ehefrau, die ihn auf dem heimischen Sofa nach allen Regeln der Kunst verführte. Es war eine List. Denn plötzlich, inmitten des Liebesspiels, kam der Tod: Mit einer Machete schlug der Mörder zu. Der Ehemann hatte keine Chance – er verblutete durch eine tiefe Wunde am Hals. So geht es aus der Anklageschrift hervor.
Von heute an stehen die Frau und ihr Geliebter in Chemnitz vor Gericht. Sie sollen gemeinsam das Komplott geschmiedet und umgesetzt haben. Knapp neun Monate nach der Tat beginnt vor dem Landgericht der Prozess gegen das Pärchen. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Chemnitz lautet auf Mord. In den bis Ende August angesetzten elf Verhandlungstagen sollen mehr als 50 Zeugen und sieben Sachverständige gehört werden.
Es war ein Verbrechen, wie es sich für gewöhnlich nur Kriminalschriftsteller ausdenken. Eine untreue Ehefrau, ein Geliebter, zwei ehelich geborene Kinder, von denen mindestens eines vom Angeklagten stammt – und eine haarsträubende Geschichte: Als die Polizei in der Todesnacht zu dem Reihenhaus kam, hatte sich die schwer verletzte Ehefrau zu den Nachbarn geschleppt. Sie gab an, dass drei maskierte Männer sie überfallen und ihren Mann getötet hätten. Nicht lange darauf wurde ein Verdächtiger verhaftet: der Geliebte, 39, der dann auch auspackte. Die Tatwaffe fand die Polizei in einem Fluss.
Der Beschuldigte habe die Tatvorwürfe vollumfänglich gestanden und auch zur Beteiligung der Mitbeschuldigten umfangreiche Angaben gemacht, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Sieben Wochen nach der Tat klickten auch bei ihr die Handschellen. Sie soll die Eingangstür angelehnt gelassen sowie Machete, Maske und Handschuhe für ihren Geliebten im Keller bereitgelegt haben. Die Frau schweigt. Ihre schweren Schnittverletzungen sollen nach den Ermittlungen unbeabsichtigt durch den vermeintlichen Täter mit der Machete verursacht worden sein.