Nie wieder aufräumen
Ein Roboter, der Lego-Steine sammelt, ist nur eine der vielen Erfindungen. 106 kreative Kinder und Jugendliche möchten den Regionalentscheid gewinnen
Augsburg Davon hat wohl jedes Kind schon einmal geträumt: ein Roboter, der das Chaos nach dem Spielen automatisch beseitigt. Die beiden Schüler Jakob Kleinert und Matthias Schröder vom Paul-KleeGymnasium in Gersthofen haben diesen Traum wahr werden lassen. Stolz stehen die beiden 13-Jährigen vor ihrer Erfindung. Während Matthias noch davon erzählt, wie sehr ihn das Aufräumen der LegoSteine nach dem Spielen nervt, sammelt der Roboter die kleinen Plastiksteine vom Boden auf. Ausgestattet ist der selbst programmierte Roboter mit zwei Ultraschallsensoren und einem Aufnahmegitter. Durch die Sensoren bringt er die herumliegenden Lego-Steine zu einer Basis, ohne dabei an Hindernissen anzustoßen. „Dafür gibt es keine Anleitung“, sagt Jakob – der Roboter ist ein echter Prototyp.
Um die beiden Schüler herum handwerken, basteln und fachsimpeln gestern Nachmittag auch die 104 anderen Kinder und Jugendliche der Wettbewerbe „Jugend forscht“und „Schüler experimentieren“. Die Gewinner des Regionalentscheids in Augsburg treten später gegen Schüler aus ganz Bayern an. Der beste auf Landesebene darf zum Bundesentscheid.
Im vergangenen Jahr haben die Schwestern Sara-Luisa und AnjaSophia Reh aus Stadtbergen diesen Entscheid für sich entschieden. „Das war alles sehr aufregend“, sagt die 17-jährige Sara-Luisa. Trotz Abi-Stress treten die beiden deshalb auch in diesem Jahr an. Weil AnjaSophia an Diabetes leidet, haben die Schwestern eine Brille mit integrierter Kamera entwickelt, welche die Größe der Pupillen misst. Werden die Pupillen kleiner, ist das ein Hinweis darauf, dass die Diabetikerin bald in Unterzucker fällt. Die Brille gibt dann über Bluetooth ein Signal auf das Handy und Anja-Sophia kann rechtzeitig reagieren.
Wenige Meter neben den Schwestern führen die 18-jährigen Annika Michalak, Fabian Girstmair und Dennis Schurig von der Fachoberschule in Neuburg ihr PV-Mobil vor. Ähnlich wie eine Sonnenblume bewegt sich das 15 Kilo schwere Mobil immer in Richtung Sonne. „Die Sonnenergie wird dann über eine Fotovoltaik-Anlage gespeichert“, erklärt Annika. Ob die drei Schüler es mit ihrer Erfindung auf das Siegertreppchen schaffen, entscheidet sich heute Nachmittag.
Ausstellung Heute von 9 bis 14 Uhr sind die Erfindungen im Augsburger MAN Museum zu sehen.
Jugend forscht Jugend forscht in Bayern
Der Wettbewerb ist in zwei Alters klassen unterteilt: Die bis 14 Jäh rigen treten bei „Schüler experimen tieren“an. Die Altersklasse von 15 bis 21 Jahren misst sich bei „Jugend forscht“.
In erstmals 87 Regionalwettbe werben werden in ganz Deutsch land die Teilnehmer ermittelt. „Schü ler experimentieren“endet auf Landesebene am 4. und 5. Mai in Dingolfing. Der Landesentscheid von „Jugend forscht“findet vom 3. bis 5. April in Vilsbiburg statt. (AZ)