Vier soziale Wohnungen – nur wie, ist offen
Affing beabsichtigt Einstieg in Kreis-Wohnbau GmbH, jedoch unter Vorbehalt
Affing Vier Wohnungen, die nicht mehr als 6,50 Euro Miete pro Quadratmeter kosten – das soll es in absehbarer Zeit in Anwalting geben. Sie sind im dortigen Gemeindehaus geplant. Noch aber ist offen, ob die Gemeinde Affing selbst investiert oder ob sie in die Kreis-Wohnbau GmbH einsteigt und das Objekt aus der Hand gibt. Das nämlich behagt nicht jedem Gemeinderat.
Keine Frage: Geschäftsführer Max Rössle würde Affing gerne als Gesellschafter begrüßen. Die Gesellschaft gibt es seit 25 Jahren, bislang sind nur Kissing und Mering dabei – aus rein finanziellen Gründen. Affing ins Boot zu holen, „wäre ein großer Fortschritt“, betonte Rössle, der auf Nachahmer bei den Landkreisgemeinden hofft. Affing habe die Chance, die Wohnungen vernünftig zu modernisieren und zu vermieten. Dazu müsste die Gemeinde ihren Wohnungsbestand einbringen – zur Debatte stehen auch das Lehrerwohnhaus in Haunswies und das Gemeindehaus in Mühlhausen. Im Gegenzug würde Affing Anteile an der Gesellschaft erhalten. Die Alternative: Affing bleibt Besitzer und bezahlt die auf insgesamt rund 375 000 Euro geschätzte Sanierung selbst, die KreisWohnbau kümmert sich nun um Abwicklung und Bewirtschaftung. Über eine dritte Möglichkeit mit Erbbaurecht wurde gar nicht erst diskutiert.
Bereits 1992 und 2003 hatte sich Rössle in Affing eine Abfuhr geholt. Die Affinger müssten eingestehen, dass ihre Wohnungen seither keinen „besonderen Qualitätssprung“gemacht hätten, sagte er. Auf entsprechende Fragen erklärte Rössle, Dividenden seien nicht vorgesehen. Der Gesellschaft gehe es nicht um Gewinnmaximierung. Ein Verkauf, den Helmut Merwald erwähnte, gehe zulasten der Miete.
Bürgermeister Markus Winklhofer gab zu, dass jahrelang „deutlich zu wenig gemacht“wurde. Er verwies auf die soziale Verantwortung und plädierte für einen Einstieg in die Gesellschaft. Angesichts der Finanzen hielt den auch Gerald Eberl für alternativlos. Dieser Aspekt „sollte unsere Motivation sein“, fand Albert Gutmann. Josef Schmid, der 2003 schon Gemeinderat war, wollte „diesen Fehler nicht wiederholen“.
Die Entscheidung sei richtig gewesen, fand indes Georg Brandmeier, aber man hätte sanieren müssen. Ein Einstieg in die GmbH komme für ihn einem Verkauf gleich, erklärte Paul Moll. Xaver Lindermeir fand, man könne nicht mitten im Ort Flächen verscherbeln. Mit den Affinger Anteilen habe man in der Gesellschaft „nichts zu melden“, war auch Georg Engelhard dagegen. Carlos Waldmann fand, das Geschäft könne man selber machen.
Schließlich einigte man sich mehrheitlich (11:8) auf eine Absichtserklärung, der Gesellschaft beizutreten. Eine endgültige Entscheidung will man erst fällen, wenn das sogenannte Einbringungsgutachten vorliegt.