Vorsicht bei der Beerensuche
Warum gesammelte Waldfrüchte gefährlich sein könnten
Augsburg Bei einem Spaziergang in der Natur kann man derzeit schnell mal in Versuchung kommen. Denn Sommerzeit ist auch Beerenzeit. Brombeere, Heidelbeere und Co. sind zwischen Mai und August erntereif. Aber darf man ohne Bedenken zugreifen?
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit rät davon ab. Grund ist der Fuchsbandwurm. Zwar ist bis heute nicht eindeutig nachgewiesen, dass der Parasit über Waldfrüchte auf den Menschen übertragen werden kann. Da die Folgen einer Infektion aber gravierend sein können, rät die Behörde zur Vorsicht.
Gesammelte Waldfrüchte, aber auch Kräuter und Pilze sollten immer gründlich gewaschen werden; ebenso die Hände nach dem Sammeln. Am sichersten sei es, die Beeren auf über 60 Grad Celsius zu erhitzen, rät die Behörde. Wer also Marmelade machen möchte, muss keine Bedenken haben.
Der Fuchsbandwurm kommt in allen mitteleuropäischen Ländern vor, vor allem in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Norditalien. In Bayern ist er im Durchschnitt bei jedem dritten bis vierten Fuchs nachweisbar. Die Tiere scheiden die mikroskopisch kleinen Wurmeier mit dem Kot aus. Beim Menschen ist ein Befall sehr selten – in Deutschland steckten sich im vergangenen Jahr 45 Menschen an – in einem solchen Fall aber lebensgefährlich. Die anschließende Erkrankung, Echinokokkose genannt, wird oft lange nicht bemerkt, da sie schmerz-und beschwerdefrei verläuft. Zwischen Infektion und den ersten Symptomen können mehr als zehn Jahre liegen. Der Erreger befällt allerdings die Leber, manchmal auch Lunge oder das Gehirn. Dabei wachsen die Larven sehr langsam und zerstören das Organ.