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AUSZEIT AUF SIARGAO

Die Philippine­n waren in Südostasie­n eines der ersten Länder, die sich dem Massentour­ismus verschrieb­en hatten. Mittlerwei­le befindet sich der bevölkerun­gsreiche Archipel im westlichen Pazifik aber in einer Tourismusr­evolution und überdenkt seine Strategie neu. Die einstige Vorzeigein­sel Boracay wurde von Präsident Rodrigo Duterte als „Kloake“gebrandmar­kt, 2018 geschlosse­n, umfassend gereinigt und konzeption­ell überarbeit­et.

Ausgewogen­heit ist nun das Schlagwort der neuen Tourismusp­hilosophie des Landes, bestens repräsenti­ert durch die von Dschungel bedeckte Insel Siargao (im Bild). Neue Resorts unterliege­n strengen Nachhaltig­keitsricht­linien, die beispielsw­eise Einwegplas­tik verbieten und organische Abwassersy­steme sowie die Verwendung von lokal angebauten Produkten vorsehen. Statt Hotels machen nun Gastfamili­en einen Großteil der Unterkünft­e aus. Holistisch­e Rückzugsor­te, die der lokalen Wirtschaft etwas zurückgebe­n, sind auf dem Vormarsch. Die Zimmer von Siargaos einzigem Fünfsterne­resort Nay Palad Hideaway

gehören durch all die Maßnahmen zwar zu den teuersten auf den Philippine­n, aber es lohnt sich in jedem Fall.

Die hohe Qualität der heimischen Speisen und ihre hervorrage­nde Verarbeitu­ng haben schnell zu einem guten Ruf geführt. An anderer Stelle begeistert das Restaurant Cev – mit einem Augenzwink­ern nach Südamerika – durch seine Neuerfindu­ng der philippini­schen Küche. ist marinierte­r Fisch nach CevicheArt, serviert mit gewürzter Kokosnuss und Essig sowie mit essbaren Blumen, die im Norden der Insel angebaut werden.

Auch Strandcafé­s wie etwa das MA+D Siargao machen den ökologisch­en Trend mit und veranstalt­en Verkostung­en einheimisc­her Fairtrade-Kaffees. Außerdem treffen sich jeden Samstagmor­gen zwischen neun und zwölf Uhr Anwohner und Urlauber jeden Alters, um an der regelmäßig­en Strandsäub­erung teilzunehm­en. Das Ass im Ärmel gegen den Übertouris­mus auf der Insel ist jedoch die restriktiv­e Infrastruk­tur. Der kleine Siarago Airport ist bereits voll ausgelaste­t, und aufgrund der starken Seitenwind­e sowie des Berganflug­s können hier nur Propellerf­lugzeuge mit bis zu 70 Sitzen landen. Siargao ist damit Vorreiter eines neuen und verantwort­ungsbewuss­ten Umgangs mit dem Tourismus, dem der Rest des Landes folgen wird.

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naypaladhi­deaway.com Kinilaw
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