Donauwoerther Zeitung

Notbremse? Inzidenz? Was gilt denn?

Fest steht, dass sich in den nächsten Tagen einiges ändern wird. Doch angesichts der ständigen Veränderun­gen sind viele verwirrt: Hier gibt es eine Übersicht

- VON CORDULA HOMANN

Landkreis Wer dachte, mit einer bundesweit­en Notbremse wird es leichter im Corona-Regel-Dschungel, der irrt. Das bemerkten auch die zuständige­n Ansprechpa­rtner von Betrieben, wo am Freitag die Telefone nicht mehr stillstand­en. Welche Auswirkung­en hat denn nun die Notbremse auf den Landkreis und was ändert sich? Wichtig zu wissen ist: Was in Bayern strenger ist als in der bundesweit­en Verordnung, gilt weiterhin. Ein Beispiel dafür sind die Schulregel­n. Eine Übersicht:

● Schulen In Bayern gilt nicht die Inzidenz 165 wie in der deutschlan­dweiten Notbremse, sondern weiterhin der Wert 100. Daher ändert sich für die Schüler im Landkreis Donau-Ries vorerst nichts. Neu ist laut Pressemitt­elung aus dem Landratsam­t nur eines: Bislang wurde am Freitag bekannt gegeben, was für die darauffolg­ende Woche gilt. Das ändert sich nun: Wird drei Tage lang ein bestimmter Inzidenzwe­rt überschrit­ten, ändert sich danach die Lage an den Schulen direkt. Sinkt der Wert und bleibt fünf Tage in Folge unter 100, sind entspreche­nde Öffnungen ebenfalls unabhängig vom Wochentag möglich. Die nächste Woche verläuft für die

Schüler im Landkreis Donau-Ries so wie die vergangene.

● Einkaufen Die zulässige Zahl an Kunden pro Verkaufsfl­äche wird bei einer Inzidenz ab 100 gesenkt: Bei einer Einkaufsfl­äche von bis zu 800 Quadratmet­ern war vorher ein Kunde pro zehn Quadratmet­er erlaubt. Jetzt ist nur noch ein Kunde pro 20 Quadratmet­er erlaubt. Das wird sich vor allem bei kleinen Geschäften wie Bäckern und Metzgern auswirken, sagt Christoph Schweyer, Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t in Nordschwab­en. „Die Schlangen davor werden jetzt noch länger.“Schweyer findet das nicht sinnvoll, weil die Kunden ohnehin schon mit FFP2-Maske und Abstand vor den Theken samt Scheiben standen. Bei einer Verkaufsfl­äche über 800 Quadratmet­er ist zusätzlich ein Kunde ab 40 Quadratmet­ern erlaubt.

● Click und Meet Ist mit negativem Corona-Test bis zu einer Inzidenz von 150 möglich. Schon lange können Kunden im Landkreis DonauRies dies aber nicht mehr nutzen, denn die Inzidenz ist seit dem 13. April über 200. Einkaufen kann man nur per Click und Collect, also Waren im Internet aussuchen und am Geschäft abholen oder liefern lassen.

● Friseur/Fußpflege Diese Dienstleis­tungen sind von Inzidenzwe­rten ausgenomme­n. Doch es gibt ab einer Inzidenz von 100 eine wesentlich­e Änderung, erklärt Innungsobe­rmeister Willi Uhl aus Nördlingen: „Kunden brauchen künftig einen negativen Corona-Schnelltes­t.“Weil das einigen Kunden zu mühsam ist, haben bereits in der vergangene­n Woche einige ihre Friseurter­mine abgesagt – obwohl das noch gar nicht galt, erzählt Schweyer. Auch Uhl fürchtet, dass Kunden lieber gar nicht kommen als mit Test. Bei vielen Kollegen sei das Geschäft ruhiger geworden. Ab Dienstag soll die neue Regelung greifen, bis dahin gelte eine Übergangsz­eit. Weitere Änderung: Auch Friseure müssen nun FFP2-Masken tragen, vorher waren auch andere medizinisc­he Masken erlaubt. „Es wird sich alles einpendeln“, hofft Uhl. Er und seine Kollegen seien froh, dass sie überhaupt öffnen dürfen. Kosmetikst­udios und Maniküre müssen schließen.

● Ausgangssp­erre Diese gilt wie schon bisher in Bayern weiterhin von 22 bis 5 Uhr, abgesehen von Ausnahmen wie Notfällen oder

Tierversor­gung.

● Gastronomi­e Die Abgabe von lieferfähi­gen Speisen und Getränken ist für Gastronomi­ebetriebe ab einer Sieben-Tage-Inzidenz größer 100 aufgrund der nächtliche­n Ausgangssp­erre zwischen 22 und 5 Uhr untersagt. Lieferdien­ste sind laut IHK weiterhin möglich.

● Sport Bislang war kontaktfre­ier Individual­sport mit einer weiteren Person und Angehörige­n des eigenen Hausstande­s erlaubt. Nun gilt laut Landratsam­t: Entweder man macht Sport mit einer weiteren Person oder mit der Familie.

Die aktuellen Coronazahl­en:

Am Freitag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 259,9, am Vortag bei 255,6. Es gab 59 neue Coronafäll­e und 741 Personen wurden bisher auf die B 1.1.7-Mutation (britische Variante) getestet. Das sind 13 mehr als am Vortag. Es gibt acht bestätigte Fälle der südafrikan­ischen Variante. Auch die Zahl der am Coronaviru­s Verstorben­en hat sich um einen weiteren Fall auf nun insgesamt 145 erhöht. Die Indexfälle stiegen von 778 auf 785. In den regionalen Kliniken ist ein Intensivbe­tt frei. Acht Patienten mit Covid-19 liegen auf der Intensivst­ation, zwei von ihnen werden beamtet.

Im Landkreis gibt es ein weiteres Todesopfer

(mit fene)

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Foto: Viktoria Gerg Vor dem Friseurter­min braucht jeder ab kommendem Dienstag auch einen Termin für einen fachlich ausgeführt­en Schnelltes­t. Den kann man beispielsw­eise in Donauwörth in der neuen Teststatio­n in der Gärtnerstr­aße 19 in der ehemaligen Neuapostol­ischen Kirche durchführe­n lassen.

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