Auf Hilfe angewiesen – was nun?
Besondere Beratungsangebote bei der Caritas
Landkreis Paul S. (Name geändert) lebt nach dem Tod seiner Frau alleine, er ist gehbehindert und chronisch krank; durch seine Krankheit ist er immer mehr auf Hilfe angewiesen. Aufgrund zunehmender psychischer und physischer Belastungen kann er seine Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln. Er gerät in eine persönliche Notlage. Wer in eine solche Situation gerät, kann sich an die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung, kurz EUTB, wenden. Darauf weist der CaritasKreisverband Donau-Ries hin.
Im Fall von Paul S. wendet sich der Betroffene laut Pressemitteilung an eine EUTB-Beratungsstelle. Mithilfe der Beraterin wird sein individueller Bedarf ermittelt. Der Mann wird ermutigt, in eine betreute Wohnform zu ziehen. Paul S. lebt laut Caritas heute in einem betreuten Wohnen, „wo er die benötigte Hilfe bekommt“.
Menschen mit (drohender) Behinderung haben – darauf weist die Caritas hin – das Recht auf umfassende Teilhabe in der Gesellschaft: „Unterstützende Leistungen für ein selbstbestimmtes Leben stehen ihnen trotz Corona weiterhin zu. Vieles duldet keinen Aufschub, mitunter verstärken sich jetzt sogar Ängste und Unsicherheiten.“
Wer Leistungen wie Hilfsmittel oder Assistenz will, müsse Anträge stellen und sich im Dschungel der Rechte und Zuständigkeiten zurechtfinden. Um ihre Rechte auf Selbstbestimmung, auf eigenständige Lebensplanung und individuelle Teilhabeleistungen verwirklichen zu können, benötigten Menschen mit Behinderungen individuelle Beratung für unterschiedlichste Alltagsanliegen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert nach Auskunft des Sozialverbands die Errichtung der EUTB. Menschen mit Behinderungen und von Behinderung bedrohte, ihre Angehörigen sowie Interessierte könnten sich mit Fragen zur Teilhabe an eine solche EUTB-Stelle wenden.
Die Beratungsstellen arbeiten der Caritas zufolge kostenlos und beraten ohne bürokratische Hürden zu allen Bereichen des alltäglichen Lebens: „Dabei stehen die Ratsuchenden mit ihren Fragen im Vordergrund. Die Arbeit der Beratungsstellen ist niederschwellig, unabhängig von den Leistungsträgern und dem Leistungserbringer und ergänzend zu anderen Angeboten.“Die Beratung könne auch völlig anonym stattfinden.
Mögliche Themen seien Pflegegrad, Schwerbehindertenausweis, Umgang mit Behörden/Antragstellung oder auch der Umgang mit der eigenen Lebenssituation. Ziel ist es, Menschen mit Behinderung Wege aufzuzeigen und sie zu unterstützen, sich im bürokratischen Dickicht zurechtzufinden.
Die EUTB-Beratungsstelle im Donau-Ries ist so erreichbar: Telefon 09081/8051519, E-Mail eutb@caritas-donau-ries.de