Hilfe für gefährdete Amphibien
Verein Naturpark Altmühltal initiiert Naturschutzprojekt im östlichen Donau-Ries-Kreis. Welche Tiere dabei im Mittelpunkt stehen und wann die Bestandsaufnahmen gemacht werden
Monheim Der Schutz und Erhalt von Lebensräumen und der darin vorkommenden heimischen Tier- und Pflanzenarten ist dem Verein Naturpark Altmühltal ein großes Anliegen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Daher habe der Naturpark, in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband DonauRies und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises DonauRies, ein Projekt zum Schutz und Erhalt von Amphibien initiiert.
Hintergrund ist, dass neben den Insekten die Amphibien zu den am meisten gefährdeten Tierklassen unserer Zeit gehören. Viele der hier heimischen Amphibienarten sind auf der Roten Liste zu finden. Kröten, Frösche, Unken und Molche sind durch ihre dünne Haut sehr anfällig für die verschiedensten Schadstoffe, zudem fehlen zunehmend geeignete Laichgewässer, um ihnen langfristig ein Überleben zu sichern.
Aus diesem Grund soll im Zuge dieses Projektes untersucht werden, wo im östlichen Bereich des Landkreises Donau-Ries (Monheimer Alb) Amphibien zu finden sind, nachdem die vorhandenen Daten teilweise schon sehr alt sind. Neben der Gelbbauchunke stehen vor allem Laubfrosch, Springfrosch und Kammmolch im Mittelpunkt, jedoch sollen alle Amphibienarten und auch seltene Begleitarten wie Insekten und Muscheln mit kartiert werden. Außerdem werden für die untersuchten Gewässer konkrete, aber nicht verpflichtende Verbesserungsvorschläge erarbeitet.
Das Projektgebiet umfasst die Stadt Monheim sowie die Gemeinden Tagmersheim, Rögling, Daiting und Marxheim. Hier wurden vorab zusammen mit Ortskundigen, Unterer Naturschutzbehörde, Landschaftspflegeverband und der Regierung von Schwaben Gewässer erkundet, die aus Naturschutz-Sicht als Amphibienlebensräume in Frage kommen. Als Gebietskulisse wur21 Gewässer ausgewählt, bei denen man von Amphibienvorkommen weiß oder sie vermutet.
Finanziert wird das Projekt nach den Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Die Umsetzung der Maßnahmen soll in den kommenden Jahren nach den konkreten Verbesserungsvorschlägen über den Landschaftspflegeverband DonauRies erfolgen.
„Aber auch Naturschutzvereine und Privatleute können durch eine entsprechende Pflege der Gewässer dazu beitragen, dass es auch künftig noch viel Leben und Vielfalt in unseren Gewässern gibt“, heißt es in der Mitteilung.
Die Bestandsaufnahmen werden 2021 und 2022 durchgeführt. Nach einer Auswertung vorhandener Daten erfolgt die Bestandsaufnahme in mehreren Durchgängen (etwa sechs Stück auf zwei Jahre verteilt). Für jedes untersuchte Gewässer werden die Ergebnisse aufgelistet und konkrete, aber unverbindliche Vorschläge gemacht, welche Maßnahmen wie Gehölzschnitt oder eine vorsichtige Entlandung dazu beitragen können, dass die vorkommenden Amphibien auch künftig gute Lebensbedingungen vorfinden. In einer Infoveranstaltung will der Naturpark Altmühltal im Herbst über erste Ergebnisse informieren.
Da sich die Kartierzeiträume an den Lebenszyklen der Amphibien orientieren, werden sich die Bestandsaufnahmen von März bis Juli 2021 und 2022 erstrecken. In diesem Zeitraum wird jedes Gewässer dreiden bis viermal aufgesucht – das kann auch nachts erforderlich sein. Mit der Kartierung wurde ein Planungsbüro beauftragt. Der saisonale Start der jeweiligen Kartierungen kann sich je nach Witterung des entsprechenden Jahres um einige Wochen vor oder hinter die oben angegebenen Zeiträume verschieben.
Der Verein möchte durch die Dokumentation des Istzustands und durch die dadurch generierten Maßnahmenvorschläge zum Schutz und Erhalt der Amphibien beitragen. Für Rückfragen steht Projektleiterin Christa Boretzki, Naturpark Altmühltal unter Telefon 08421/9876-43 oder per Mail an verein@naturpark-altmuehltal.org zu Verfügung. Gerne können dort auch Funde von Amphibien im Projektgebiet gemeldet werden.