Im März hält der Frühling auch in den Sternen Einzug
Nur ein einziger Planet strahlt im neuen Monat nachts klar vom Abendhimmel. Vollmond ist am 28. März
Stuttgart Am abendlichen Sternbilderhimmel beginnt im März die Umstellung auf das Frühlingsszenario. Der Himmelsjäger Orion schickt sich an, im Südwesten unterzugehen. Sirius funkelt noch bläulich weiß im Südwesten.
Höher noch leuchtet Prokyon, der hellste Stern im Kleinen Hund. Der Stier mit seinem orangen Hauptstern Aldebaran steht schon weit im Westen. Noch hoch am Westhimmel stehen die Zwillinge mit dem Brüderpaar Kastor und Pollux.
Hoch im Süden ist der mächtige Löwe mit seinem bläulichen Hauptstern Regulus kurz davor, die Mittagslinie zu durchschreiten. Der Löwe ist das Leitsternbild des Frühlingshimmels. Tief im Osten ist der orange Arktur im Sternbild des Rinderhirten erschienen.
Das Frühlingsdreieck aus Regulus, Arktur und Spica ist komplett aufgegangen. Zwischen den Zwillingen und dem Löwen ist der Krebs beheimatet. Er ist zwar ein unscheinbares Sternbild und infolge störender irdischer Lichtquellen und Luftverschmutzung kaum zu erkennen. Aber dem Namen nach ist er gut bekannt, gehört er doch zum Tierkreis, also zu jenen dreizehn Sternbildern, durch die die Sonne Jahr für Jahr hindurchwandert. Vom 20. Juli bis 10. August zieht die Sonne durch das Sternbild Krebs.
Im Krebs findet sich auch der Sternhaufen Krippe. Mit bloßen Augen sieht man nur ein mattes Lichtfleckchen. Im Fernglas wimmelt es hier von Sternen. Die scheinbare Sonnenbahn zieht durch den Krebs, weshalb von Zeit zu Zeit helle Planeten die Krippe passieren.
Die Sonne überschreitet am 20. März exakt um 10.37 Uhr den Himmelsäquator und wechselt auf die Nordhalbkugel des Firmaments. Dieser Zeitpunkt gilt als astronomischer Frühlingsbeginn.
Als einziger heller Planet am Abendhimmel zeigt sich im März Mars. Mit Einbruch der Dunkelheit steht er schon hoch im Südwesten. Der rötliche Planet wandert durch das Sternbild Stier und tritt zu Monatsbeginn in das Goldene Tor der Sonnenbahn. Es wird von den beiden Sternhaufen Plejaden und Hyaden markiert.
Weiter zieht Mars seine Bahn und passiert am 23. nördlich Aldebaran, dem orangen Hauptstern des Stieres. Schon am 19. ergibt sich ein netter Himmelsanblick, wenn abends die Sichel des zunehmenden Mondes zwischen Mars und Aldebaran steht.
Mars genießt zurzeit die besondere Aufmerksamkeit der Astronomen und der breiten Öffentlichkeit. Denn am 18. Februar landete die Nasa-Raumsonde „Perseverance“im Krater Jezero.
Venus überholt am 26. die Sonne im Tierkreis. Sie erreicht dabei mit 258 Millionen Kilometern ihre größte Entfernung von der Erde. Sie hält sich somit am Taghimmel nahe der Sonne auf und bleibt nachts unsichtbar unter dem Horizont verborgen. Im Mai beginnt Venus ihre Abendsternperiode.
Jupiter ist ab Mitte März in der beginnenden Morgendämmerung tief am Südosthimmel zu sehen. Der Riesenplanet hält sich im Sternbild Steinbock auf.
Saturn, ebenfalls im Steinbock, erscheint um den 15. am Morgenhimmel. Der Ringplanet ist allerdings lichtschwächer als der auffälligere Jupiter.
Merkur erreicht am 6. März mit 27 Grad seinen größten westlichen Winkelvorsprung vor der Sonne. Er geht zwar morgens kurz vor der Sonne auf. Aber die Helligkeit des Himmels hat dann schon so weit zugenommen, dass der flinke Götterbote nicht mehr erkannt werden kann.
Der Mond kommt am 2. März mit 365420 Kilometer Entfernung in Erdnähe. Neumond tritt am 13. um 11.21 Uhr ein. Seinen erdfernsten Bahnpunkt passiert der Mond am 18. März frühmorgens, wobei ihn 405 250 Kilometer von uns trennen. Vollmond tritt am 28. März um 20.48 Uhr Sommerzeit im Sternbild Jungfrau ein.
Hans-Ulrich Keller, dpa