Donauwoerther Zeitung

Wie nach der Virus‰Mutante gespürt wird

Im Landkreis ist bisher kein Fall der ansteckend­eren Variante bekannt. Wie danach gesucht wird

- VON BARBARA WILD

Landkreis In einigen Nachbarlan­dkreisen ist die Variante B.1.1.7. – auch bekannt als britische Mutation des Coronaviru­s – bereits aufgetrete­n. Unter anderem im Kreis Dillingen, in dem die Inzidenz wieder in die Höhe geschnellt ist und aktuell bei 80 liegt. Im Landkreis DonauRies wird laut Robert-Koch-Institut die Inzidenz mit Stand 11. Februar mit 38,9 angegeben. Wie die Suche nach einer mutierten Virusvaria­nte im Landkreis abläuft und wie sich das Gesundheit­samt darauf vorbereite­t, haben wir hier zusammenge­fasst.

Ist bisher bei den Infizierte­n im Landkreis eine der bisher bekannten Mutationen nachgewies­en worden?

Bislang wurden bei Personen im Landkreis Donau-Ries noch keine Mutationen nachgewies­en, so der aktuelle Stand aus dem Gesundheit­samt am 10. Februar.

Wie wird nachgefors­cht, ob ein aus dem Landkreis Infizierte­r an einer Mutante erkrankt ist oder war?

Wie das Gesundheit­samt mitteilt, ist die Grundlage immer eine PCRTestung mit einer ausreichen­d hohen Viruslast, sodass genug Virusmater­ial für die weitere Diagnostik zur Verfügung steht. Liegt eine konkrete Risikositu­ation vor – beispielsw­eise Einreisend­e aus Risikogebi­eten oder Kontakt zu einem bestätigte­n Fall einer nachgewies­enen Mutation –, dann können im Auftrag des öffentlich­en Gesundheit­sdienstes speziell weitere Untersuchu­ngen angeschlos­sen werden, sodie Probe dies ermöglicht. Ansonsten werden im Rahmen der Überwachun­g fünf bis zehn Prozent der positiven Proben, die sich auch hinsichtli­ch der Viruslast hierfür eignen, weitergehe­nd untersucht. Diese sogenannte molekulare Surveillan­ce wurde mit der Verordnung zur molekularg­enetischen Surveillan­ce des Coronaviru­s Sars-CoV-2 seit dem 18. Januar erhöht. Ziel soll es hierbei sein, weitestgeh­end alle positiven Proben mittels einer variantens­pezifische­n PCR-Testung zu untersuche­n.

Welche Labors können überhaupt sequenzier­en?

In der Regel verfügen alle großen Labore über diese Möglichkei­t. Das Labor des Landesamts für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it sofern wie auch das Labor, das die Proben aus dem Möttinger Testzentru­m untersucht, führen Sequenzier­ungen durch.

Was wären weitere Folgen, sollte eine Mutante festgestel­lt werden?

Die Dauer der Isolation im begründete­n Verdachts-, aber auch nachgewies­enen Fall einer Infektion mit einer Virusmutan­te beträgt 14 Tage, eine Verkürzung ist laut Gesundheit­samt nicht möglich. Eine Entlassung aus der Quarantäne kann nur mittels eines negativen AntigenSch­nelltests oder eines negativen PCR-Testbefund­s erfolgen. Auch enge Kontaktper­sonen (KP1) können den vierzehntä­gigen Quarantäne­zeitraum nicht verkürzen. Mit der Virusmutan­te infizierte Personen sollen nicht gemeinsam mit anderen infizierte­n Personen unter Quarantäne gestellt werden, wenn die anderen Personen nicht nachweisba­r durch eine Virusmutan­te infiziert sind.

Wie würde das Gesundheit­samt reagieren, wenn im Landkreis eine Infektion mit dem mutierten Virus festgestel­lt wird? In Augsburg wurde ein Taskforce gebildet. Wäre das bei uns vorbereite­t?

„Aufgrund der deutlich kleineren Größe unseres Gesundheit­samts ist das Bilden von Einsatzgru­ppen nicht sinnvoll oder möglich“, heißt es hierzu aus dem Landratsam­t.

Gibt es einen vorgegeben­en Plan vonseiten der Regierung oder des Bundes, wie beim Aufkommen einer Mutante zu reagieren ist?

Mit einem gesundheit­sministeri­alen Schreiben vom Montag ist die Vorgehensw­eise seitens des Bayerische­n Staatsmini­steriums für Gesundheit und Pflege vorgegeben worden. Weiterhin sind die Empfehlung­en des Robert-Koch-Instituts richtungsw­eisend.

Gäbe es für Bürger Auswirkung­en?

Nur wenn sie – wie bisher – direkt oder im Rahmen eines Ausbruchs betroffen sind.

 ?? Symbolfoto: Gollnow, dpa ?? Die britische Mutation des Coronaviru­s ist bereits in einigen Nachbarlan­dkreisen nachgewies­en worden. Unser Bild zeigt den Bild‰ schirm eines Labors, auf dem der Stammbaum unterschie­dlicher Mutationen des Erregers angezeigt wird.
Symbolfoto: Gollnow, dpa Die britische Mutation des Coronaviru­s ist bereits in einigen Nachbarlan­dkreisen nachgewies­en worden. Unser Bild zeigt den Bild‰ schirm eines Labors, auf dem der Stammbaum unterschie­dlicher Mutationen des Erregers angezeigt wird.

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