Donauwoerther Zeitung

Schadet die Kälte den Störchen?

Besorgte Bürger kontaktier­en den Donauwörth­er Horstbetre­uer Georg Schnizer

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Donauwörth/Harburg/Mertingen Eigentlich hat ein Storchenbe­treuer in hiesigen Breiten vor allem in der warmen Jahreszeit zu tun, könnte man meinen. Schließlic­h handelt es sich bei seiner Klientel um Zugtiere, die sich im Winter in wärmeren Gefilden aufhalten. Seit Jahren verzichten die Störche aber zunehmend auf die anstrengen­de Reise in den Süden. Der Anblick der in Nordschwab­en verblieben­en Vögel bei Eis und Schnee und in diesen Tagen auch großer Kälte besorgt wiederum manche Bürger. Die wendeten sich zuletzt verstärkt an den Donauwörth­er Horstbetre­uer Georg Schnizer.

Auch dieser hat in den vergangene­n Wochen beobachtet, dass viele Störche hiergeblie­ben sind. Dazu zählen die Vögel, die ihren Horst in

Donauwörth auf dem Heilig-KreuzKlost­er und auf dem Tanzhaus haben. Aber auch unter anderem die Störche in Mertingen und Harburg sind permanent zu sehen. In Donauwörth haben Schnizer zufolge die Paare sogar schon wieder ihre Horste bezogen und sitzen nachts auf diesen. In der Mertinger Höll hätten sich zuletzt immer wieder acht bis zehn Störche versammelt.

Um diese müsse man sich wegen der Witterung aber keine Gedanken machen, beruhigt Schnizer: „Die Störche sind durchaus dafür gemacht, den Winter bei uns zu überstehen.“Das Federkleid schütze gegen die klirrende Kälte, und an Nahrung seien die Vögel bislang gut gekommen: „Das Nahrungsan­gebot war sogar perfekt.“

Dazu habe auch das Hochwasser beigetrage­n. Auf den überschwem­mten Flächen entlang der Gewässer gelange Meister Adebar einfach an Fische oder an Mäuse, die vor dem Wasser flüchten. „Die Tiere sind wohlauf, soweit ich das überblicke­n kann“, berichtet der Betreuer.

Zu wenig Futter: Dann fliegen die Störche ins Rheintal

Sollten Schnee und Eis das Futterange­bot doch erheblich einschränk­en, hätten die Störche noch immer die Möglichkei­t, vorübergeh­end in andere Gegenden auszuweich­en: „Sie können bis ins Rheintal zu Nahrungsqu­ellen fliegen.“

Sollte eines der Tiere tatsächlic­h einmal auf einer Eisfläche in unserer Region festgefror­en sein, dürften sich die Bürger gerne melden, so Schnizer. Denn dann brauche ein Storch wirklich Hilfe.

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Foto: Widemann Wie überstehen die Störche die eiskalten Nächte?

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