Schadet die Kälte den Störchen?
Besorgte Bürger kontaktieren den Donauwörther Horstbetreuer Georg Schnizer
Donauwörth/Harburg/Mertingen Eigentlich hat ein Storchenbetreuer in hiesigen Breiten vor allem in der warmen Jahreszeit zu tun, könnte man meinen. Schließlich handelt es sich bei seiner Klientel um Zugtiere, die sich im Winter in wärmeren Gefilden aufhalten. Seit Jahren verzichten die Störche aber zunehmend auf die anstrengende Reise in den Süden. Der Anblick der in Nordschwaben verbliebenen Vögel bei Eis und Schnee und in diesen Tagen auch großer Kälte besorgt wiederum manche Bürger. Die wendeten sich zuletzt verstärkt an den Donauwörther Horstbetreuer Georg Schnizer.
Auch dieser hat in den vergangenen Wochen beobachtet, dass viele Störche hiergeblieben sind. Dazu zählen die Vögel, die ihren Horst in
Donauwörth auf dem Heilig-KreuzKloster und auf dem Tanzhaus haben. Aber auch unter anderem die Störche in Mertingen und Harburg sind permanent zu sehen. In Donauwörth haben Schnizer zufolge die Paare sogar schon wieder ihre Horste bezogen und sitzen nachts auf diesen. In der Mertinger Höll hätten sich zuletzt immer wieder acht bis zehn Störche versammelt.
Um diese müsse man sich wegen der Witterung aber keine Gedanken machen, beruhigt Schnizer: „Die Störche sind durchaus dafür gemacht, den Winter bei uns zu überstehen.“Das Federkleid schütze gegen die klirrende Kälte, und an Nahrung seien die Vögel bislang gut gekommen: „Das Nahrungsangebot war sogar perfekt.“
Dazu habe auch das Hochwasser beigetragen. Auf den überschwemmten Flächen entlang der Gewässer gelange Meister Adebar einfach an Fische oder an Mäuse, die vor dem Wasser flüchten. „Die Tiere sind wohlauf, soweit ich das überblicken kann“, berichtet der Betreuer.
Zu wenig Futter: Dann fliegen die Störche ins Rheintal
Sollten Schnee und Eis das Futterangebot doch erheblich einschränken, hätten die Störche noch immer die Möglichkeit, vorübergehend in andere Gegenden auszuweichen: „Sie können bis ins Rheintal zu Nahrungsquellen fliegen.“
Sollte eines der Tiere tatsächlich einmal auf einer Eisfläche in unserer Region festgefroren sein, dürften sich die Bürger gerne melden, so Schnizer. Denn dann brauche ein Storch wirklich Hilfe.