Donauwoerther Zeitung

Haie brauchen Schutz vor Fischern

Seit mehr als 400 Millionen Jahren leben Haie auf der Erde. Doch werden sie in Zukunft auch noch da sein? Um sie zu schützen, muss dringend mehr getan werden

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Sie sind als erfolgreic­he Jäger bekannt. Doch in Wirklichke­it sind Haie häufig selbst die Gejagten. In den Meeren der Welt geht ihre Zahl stark zurück. Forscher haben sich angeschaut, wie viele Haie und auch Rochen es in den Weltmeeren mal gab und wie viele heute noch dort leben. Ihr Ergebnis: Die Zahl der Tiere ging um etwa 70 Prozent zurück. Das bedeutet: Wo früher 100 Haie und Rochen schwammen, sind es heute nur noch 30.

Diese Tiere vermehren sich nicht so schnell

Den Biologen Ulrich Karlowski von der Deutschen Stiftung Meeresschu­tz wundert das nicht. „Das Problem ist die Fischerei“, sagt er. Es werden mehr Tiere aus dem Meer gefischt, als nachkommen können. Denn Knorpelfis­che wie Haie und Rochen vermehren sich nur langsam. „Es dauert manchmal 10 bis 15 Jahre, bis ein Hai sich vermehren kann“, erklärt der Biologe. Bevor es so weit ist, holen ihn Fischer aus dem Wasser. Dadurch können keine jungen Tiere nachkommen.

Aber was machen die Fischer mit den Haien? Ulrich Karlowski

erklärt: „In China und in Südostasie­n ist die Nachfrage hoch.“Aus den Flossen von Haifischen und Rochen wird etwa Suppe gekocht. Das hat grausame Folgen: Viele Fischer interessie­ren sich nur für die

Flossen. Sie schneiden sie ab und werfen die Tiere ins Meer, wo sie sterben.

Doch oft gelangen Haie und Rochen auch versehentl­ich in die Netze, etwa wenn die Fischer eigentlich Kabeljau aus dem Meer holen wollen. „Manche Netze sind so groß, dass ein Jumbo-Jet hineinpass­en würde“, sagt der Fachmann. Dadurch gelangt vieles ins Netz, was nicht hinein soll. Verkauft wird solcher Hai-Beifang dann meist trotzdem.

Artenschüt­zer wollen, dass sich etwas ändert. „Lebende Haie als Beifang müssten zurück ins Meer geworfen werden“, sagt Ulrich Karlowski. Außerdem wichtig: Es braucht strengere Regeln, wie viel Fisch einer Art aus dem Meer geholt werden darf. Diese Regeln müssten auch gut kontrollie­rt werden. Nötig sind auch Schutzgebi­ete ohne Fischfang. „Dort können sich die Bestände erholen“, sagt der Experte.

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