Schweinshaxe soll Corona ausgelöst haben
China macht Deutschland Vorwürfe
Peking China hat eine aus Deutschland importierte Schweinshaxe als Auslöser für einen neuen CoronaFall ausgemacht. Wie staatliche Medien berichteten, habe sich in der ostchinesischen Stadt Tianjin ein Arbeiter in einem Kühlhaus infiziert. Tests hätten danach ergeben, dass Virus-Spuren an der Verpackung einer gefrorenen Schweinshaxe entdeckt worden seien, die zunächst aus Bremen nach Tianjin importiert und von dort weiter in die Stadt Dezhou gesendet worden sei. Acht Menschen, mit denen der Arbeiter zuvor engen Kontakte hatte, wurden laut der staatlichen Zeitung Global Times vorsorglich unter Quarantäne gestellt.
Tianjin sei zudem in den „Kriegsmodus“übergegangen, womit in der Regel gemeint ist, dass strenge Kontrollen greifen. Seit Monaten gibt es in China der Regierung zufolge kaum noch neue Infektionen, sodass sich das Leben und die Wirtschaftstätigkeit wieder normalisieren. Zwar gelten große Teile des Landes als „coronafrei“, doch es kommt immer wieder zu kleineren lokalen Ausbrüchen, die mit strengen Maßnahmen wie Lockdowns und Massentests bekämpft werden.
China hat schon mehrfach gefrorene Lebensmittel oder deren Verpackungen, die aus dem Ausland importiert wurden, für Infektionen verantwortlich gemacht. Viele Experten, darunter auch die der Weltgesundheitsorganisation, halten es allerdings für unwahrscheinlich, dass eine Übertragung des Virus über eine Lebensmittelverpackung möglich ist – erst recht bei einem langen Vertriebsweg.
(dpa, AZ)