Dürfen gute Weingläser auch in die Spülmaschine?
Wir haben es ausprobiert und es funktioniert tatsächlich: Mit der richtigen Methode kommen auch unsere edleren Weingläser unbeschadet aus der Spülmaschine. Wir kennen das: Aus dem richtigen dünnwandigen Weinglas schmeckt es oft besser. Doch wir scheuen uns oft, gute Stücke in die Spülmaschine zu packen. Schließlich kommt manches Billigglas mit Schlieren, Flecken, Kratzern und Einschüssen aus der Maschine. Aber die meisten Restaurants packen auch Weingläser schon allein aus Zeit- und Hygienegründen hinein.
Die Feinde der Gläser sind in der Regel nicht scharfe Geschirrreiniger, sondern Kalk in Verbindung mit hoher Temperatur. Aber vor allem: Weiches Wasser. Essigsäure macht dagegen nichts aus. Dass billige Gläser besonders anfällig für „Glas-Korrosion“sind, liegt daran, dass sie im Kalk-Natron-Verfahren hergestellt und weicher als harte Kristallgläser sind. Die Stiftung Warentest hatte einmal Edelgläser aus Kristall und Bleikristall namhafter Hersteller mit jeweils 500 Spülgängen malträtiert. Alle kamen besser aus der Maschine, als Exemplare aus Normalglas – wofür wir aber keine Garantie übernehmen wollen.
Folgendes muss man beachten: Die Gläser müssen sicher stehen und kein anderes Geschirr berühren. Dafür gibt es praktische Klapphalter im Internet zu kaufen. Und nicht jeder weiß: Der obere Geschirrkorb lässt sich für hohe Gläser meist leicht tiefer stellen. Die Temperatur sollte unbedingt unter 55 Grad liegen. Am besten zunächst für das Geschirr ein Vorspülprogramm starten, dann Gläser und Reiniger in die Maschine geben. Bei sehr hartem Wasser hilft im Geschirrkorb ein Schüsselchen mit zwei Esslöffel Essigessenz gegen Kalkflecken. Michael Pohl