Auf den Spuren der Fugger
Zu Fuß durch die malerische Altstadt
Schmale Gässchen, bunte Hausfassaden, kleine Geschäfte und schattige Einkehrmöglichkeiten: Bei einem Spaziergang durch das schwäbische Weißenhorn nahe Neu-Ulm gibt es einiges zu entdecken.
Läuft man durch das Obere Tor, landet man direkt auf dem Kirchplatz im Herzen der Altstadt. Hier sollte man erst einmal innehalten und den Blick schweifen lassen. Auf der linken Seite erblickt man den imposanten Bau der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, daneben das Neuffen- und das Fuggerschloss, hinter sich das Rathaus mit seinem kupferfarbenen Turm.
Erst vor wenigen Jahren wurden die beiden Schlösser saniert. Wo im Mittelalter noch die Fugger ihre Geschäfte abgewickelt haben, befinden sich heute Verwaltungsräume der Stadt. Die Pracht der Gebäude ist aber bis heute erhalten geblieben. Vorbei an den Schlössern, lässt man sich am besten durch die Gässchen treiben und von den kleinen Läden überraschen, die es dort zu erkunden gibt. Nach kurzer Zeit erreicht man den Prügelturm. Der Name kommt nicht von ungefähr: Vor 600 Jahren mussten dort Verbrecher nach kleineren Vergehen ihre Strafe absitzen.
Auf halber Strecke, etwas versteckt, am Rande des Stadtparks, befindet sich das Historische Stadttheater. Mit gerade einmal 142 Sitzplätzen ist es das kleinste bespielbare öffentliche Theater Bayerns. Als 1840 der aus dem 16. Jahrhundert stammende Stadel, keine Funktion mehr hatte, forderte die Weißenhorner Theatergesellschaft den Umbau. Erst im Jahr 1876 kam die Stadt der Bitte nach. Anfang des 20. Jahrhunderts war das Theater ein Lichtspielhaus. Heute finden wieder Vorführungen und Konzerte in dem Gebäude statt.
Zurück am Kirchplatz, bietet sich zum Abschluss des Ausflugs noch ein Besuch des Weißenhorner Heimatmuseums an. Das historische Gebäude ist aber leider bis Ende September geschlossen. Grund sind Untersuchungen zum baulichen Zustand.