Es bleibt ein zentraler Ort
Der Verkauf des bis dato städtischen Tanzhauses ist nach wie vor umstritten. Und so wachsweich das jetzt klingen mag: Beide Seiten – Gegner wie Befürworter – bringen nachvollziehbare Argumente vor. Derweil wird ein Verkauf aber aller Voraussicht nach stattfinden. Weder die Stadt noch der Investor wollen in dieser Sache ihr Gesicht verlieren.
Vom Für und Wider des Verkaufs einmal abgesehen: Die Pläne, die Florian Linder und Architekt Davide Conti präsentierten, wirkten in der Tat beachtlich. Für den Bürger ist vor allem die Frage eine interessante, was fortan im Tanzhaus stattfindet und ob er sich den Aufenthalt dort leisten kann. Für die meisten ist es eher nebensächlich, wer der Eigentümer ist – zumal es sich nicht in erster Linie um ein Gebäude existenziellen Charakters handelt. Sprich: Es ist zuvorderst bislang kein städtisches Wohnhaus, wo es hinsichtlich eines Wechsels von der öffentlichen in eine private Hand berechtigterweise zu Vorbehalten käme.
Dennoch ist das öffentliche Interesse nicht nur in der Stadt Donauwörth, sondern auch im Umland groß, was in Zukunft im Tanzhaus zu finden ist. Was die Saalmiete nach dem Eigentümerwechsel kostet, was an kulturellen Veranstaltungen stattfindet, welche Gastronomie und welches Ladengeschäft es geben wird. Hier ist dem neuen Besitzer nach dem Abschluss des Kaufvertrages viel Um- und Rücksicht zu wünschen – denn das Tanzhaus ist eben nicht nur optisch ein zentraler Ort in der Großen Kreisstadt.