Signale aus der Frühzeit des Universums
Neue Erkenntnisse über das Weltall
Paris Astronomen haben offenbar zum ersten Mal Signale der frühesten Sterne empfangen, die vor 13,6 Milliarden Jahren – 180 Millionen Jahre nach dem Urknall – entstanden. Die bahnbrechende Entdeckung gelang Forschern in Australien. Sie müsse aber noch durch weitere Untersuchungen bestätigt werden. Die Signale, welche die Wissenschaftler als indirekten Hinweis auf die ersten Sterne deuten, machen sich als winzige Änderungen in der Stärke der sogenannten kosmischen Hintergrundstrahlung – dem Echo des Urknalls – bemerkbar. Ihre Entdeckung ist das Ergebnis von zwölf Jahren Forschung unter der Leitung des Astronomen Judd Bowman von der Universität von Arizona. „Das ist die wichtigste astronomische Entdeckung seit der Erkennung der Gravitationswellen im Jahr 2015“, sagte Karl Glazebrook von der Universität Swinburne in Australien.
Die neue Erkenntnis könnte dabei helfen, die Natur der für Teleskope unsichtbaren dunklen Materie besser zu verstehen. Nach derzeitigen Theorien besteht das Universum zu 26,8 Prozent aus dieser geheimnisvollen dunklen Materie, die sich nur durch ihre Gravitationswirkung verrät. Auf die uns vertraute sichtbare Materie entfallen nur 4,9 Prozent. 68,3 Prozent der Substanz des Universums werden der dunklen Energie zugeschrieben, die noch rätselhafter ist als die dunkle Materie. Sollten die Signale tatsächlich die Fingerabdrücke der ersten Sterne sein, so Glazebrook, werde dies „ein neues Fenster zum frühen Universum“eröffnen.