Sie wollen in den Bundestag
Insgesamt treten acht Kandidaten für das Direktmandat im Wahlkreis 254 Donau-Ries an. Vier vertreten Parteien, die derzeit nicht im Plenum sitzen
Landkreis Acht Parteien bewerben sich mit ihren Kandidaten im Wahlkreis 254 Donau-Ries, der die Landkreise Donau-Ries, Dillingen und Teile des Kreises AichachFriedberg umfasst, um ein Direktmandat bei der Bundestagswahl am 24. September. Das Direktmandat gewinnt derjenige, der die meisten Stimmen auf sich vereinigen kann. Unsere Zeitung hat die Kandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien – Ulrich Lange (CSU), Christoph Schmid (SPD), Albert Riedelsheimer (Grüne) und Manfred Seel (Linke) – in den vergangenen Wochen bereits ausführlich vorgestellt. Hier die weiteren Direktkandidaten:
Senior bei den Direktkandidaten ist Walter Lohner aus Gundelfingen, der für die FDP antritt. Der 76-jäh- rige Rentner ist stellvertretender Vorsitzender der Freien Demokraten in Schwaben. Lohner war unter anderem Mitarbeiter des früheren FDP-Landtagsabgeordneten Georg Barfuß aus Lauingen und gilt als der führende Liberale im Landkreis Dillingen. Seine politischen Themen sind der Mittelstand und der Bürokratieabbau. Vor Kurzem hatte Lohner bei einer Veranstaltung in Nördlingen mit dem FDP-Landesvorsitzenden Albert Duin selbstbewusst davon gesprochen, dass er sich sicher sei, den Wahlkreis Donau-Ries für die FDP zu gewinnen.
Die ÖDP tritt mit Johannes Thum aus Donauwörth an. Der 1958 geborene Energieberater ist Vorsitzender des ÖDP-Kreisverbandes DonauRies/Dillingen. Natur- und Tierschutz gehören ebenso zu seinem Wahlprogramm wie die Forderung nach direkter Demokratie mit Volksentscheiden auf Bundesebene. Er will darüber hinaus die Politik des stetigen Wachstums beenden und die Agrarsubventionen an gesellschaftliche Leistungen, wie beispielsweise den Umweltschutz, binden und nicht wie bisher an die Fläche. Zudem setzt sich Thum für eine stärkere Förderung ökologischer Landwirtschaft ein.
Erstmals bewirbt sich für die Freien Wähler in Nordschwaben Stephan Stieglau er aus Blindheim um das Direkt- mandat. Er ist 47 Jahre alt und Geschäftsführer der Firma Nosta in Höchstädt. Er plädiert für eine bessere Unterstützung des Mittelstandes und verlangt mehr Freiräume für das Unternehmertum. Politisch müsse seiner Auffassung nach die Parteipolitik zugunsten der Sachpolitik in den Hintergrund treten. Die gelte für alle Politikbereiche. Hinzu kommt der Breitbandausbau gerade für ländliche Regionen, der mittlerweile vor allem für die regionale Wirtschaft von großer Bedeutung sei.
Die AfD hat Rafael Hauptmann nominiert. Er ist 28 Jahre alt und wohnt in Meitingen. Von Beruf ist er Erzieher und arbeitet derzeit in einer Wohngruppe mit Behinderten. Seine politischen Forderungen formuliert er kurz und knapp: Sofortiger Aufnahmestopp für Flüchtlinge, Sicherung der europäischen Außengrenzen, direkte Demokratie mit Volksentscheiden auf Bundesebene, Abschaffung des Euro und zurück zu einer stabilen Währung. Außerdem will Hauptmann den überbordenden Lobbyismus sowohl in Deutschland als auch in Europa eindämmen. Er spricht sich aber auch für funktionierende Integrationsmaßnahmen bei Flüchtlingen aus, die bereits in Deutschland sind.