Attraktiv bleiben
Dass im Landkreis die Arbeitslosenquote seit Längerem niedrig ist, ist eine gute Nachricht. Damit verbunden ist aber zugleich auch eine Warnung: Wenn die Firmen und Kommunen nicht kontinuierlich an ihrer Attraktivität arbeiten, werden sie es zunehmend schwerer haben, Mitarbeiter mit guter Bildung und Qualifikation von sich zu überzeugen. Es kommen seit einigen Jahren zwei Probleme zusammen, die die Situation spürbar verschärfen: Die Zahl der Schulabgänger sinkt, und viele Jugendliche zieht es dorthin, wo vermeintlich das Leben spielt, in die Großstädte. Darunter werden wahrscheinlich vor allem Firmen leiden, die nicht zu den ganz großen Arbeitgebern im Landkreis gehören und deswegen weniger öffentliche Wahrnehmung erfahren. Sie müssen sich besonders strecken, wollen sie Mitarbeiter gewinnen und längerfristig halten. In gleichem Maße sind auch die Kommunen gefordert, wollen sie Abwanderung in die Ballungsräume verhindern. Der Nahversorger um die Ecke, eine vernünftige Anbindung an den Nahverkehr und attraktive Freizeitangebote sind mindestens genauso wichtig für Jugendliche und Familien, wenn es um die Wahl des Wohnortes und Arbeitgebers geht. Natürlich ist das Geld knapp, trotzdem sollten die Kommunalpolitiker besser zweimal darüber nachdenken, wofür sie Geld ausgeben und an welchen Stellen sie sparen. Sonst sparen sie womöglich an der Zukunft ihrer Kommune.