Mörder aus dem Moor
Verbrechen Ian Brady tötete mit seiner Geliebten fünf Kinder. Der Fall bewegt Briten bis heute
Manchester Kaum ein anderer Kriminalfall hat Großbritannien so erschüttert wie der des „Moor-Serienmörders“. Fünf Kinder hat Ian Brady vor mehr als einem halben Jahrhundert sexuell missbraucht, gefoltert und umgebracht. Vier der Leichen wurden in einem Moor in Nordengland entdeckt. Das Versteck der fünften Leiche gab er bis zu seinem Tod nicht preis – Brady starb am Montagabend im Alter von 79 Jahren in einem Hochsicherheitshospital.
Vergeblich hatten Polizisten einst in den 1960er Jahren im Saddleworth-Moor bei Manchester nach der Leiche des zwölfjährigen Keith gesucht. Am Dienstag kündigte die Polizei an, dass die Suche weitergehen werde. Die grausamen Taten beging Ian Brady gemeinsam mit seiner Geliebten Myra Hindley. Sie starb vor 15 Jahren im Gefängnis an Herzproblemen. Der Hass auf das „Monster“war in der Bevölkerung derart groß, dass Polizisten ihren Sarg bewachen mussten, um möglicher Leichenfledderei vorzubeugen.
Brady und Hindley gelten in Großbritannien dem Sender BBC zufolge als die „ersten Serienmörder der Fernsehgeneration“. Millionen Briten erlebten in den 60er Jahren an ihren Bildschirmen die Aufklärung der Morde mit. Das Paar wurde 1966 für drei Morde verurteilt.
Erst in den 80er Jahren gestand Brady, zwei weitere Kinder getötet zu haben. Das Paar hatte seine Opfer – Mädchen und Jungen zwischen zehn und 17 Jahren – aus Wohnblocks, Spielplätzen und von der Straße in ihre Wohnung oder ins Moor gelockt.