Geteilte Freude ist doppelte Freude
Fasching Beim „Ball der Begegnung“in der Huisheimer Sualafeldhalle feiern Menschen mit und ohne Behinderung fröhlich und ausgelassen. Die heimischen Blaumeisen erweisen sich dabei einmal mehr als ein sehr guter Gastgeber
Huisheim Da ein lachender Clown, dort eine Rollstuhlfahrerin, die übers ganze Gesicht strahlt. Da eine flotte Biene, dort ein junger Mann mit Handicap, aber lustiger Fratzen-Maske. Es ist eine ungezwungene Freude, die sich Menschen mit und ohne Behinderung beim „Ball der Begegnung“teilen. Die Blaumeisen in Huisheim sind der bewährte Gastgeber. Das Konzept ist einmalig, der Erfolg auch nach drei Jahrzehnten ungebrochen.
Zu jeder Tanzrunde ist das Par- kett vor der Bühne der Sualafeldhalle mit kunterbunten Tänzern gefüllt. Die Bühne wiederum erwies sich bei der Präsentation der Akteure als fast zu klein, wie die gut gelaunte Moderatorin Kathrin Biber witzelte. Sie verstand es prächtig, ebenso wie Thomas Schiffelholz, eine lockere Atmosphäre des Miteinanders zu schaffen. Nichts wirkte gekünstelt, vieles spontan. Dabei waren sie natürlich alle, die bei den Blaumeisen aktiv sind: die Garden als Aushängeschilder, Prinz Brigitta I. von den Hexen des Blaumeisenlandes und Tom I., Herrscher über die Pferdestärken, die kleinen Regenten der Narrenschar, Anna I. vom närrischen Geschlecht und Jonas II. aus den Tiefen der Rees sowie die Cats-Formation als vormitternächtlicher Höhepunkt. Dazu gaben sich befreundete Gastvereine ein Stelldichein. Nimmt man dann noch die Menschen mit Behinderung aus zahlreichen Einrichtungen dazu, so ist der „bunte Haufen“perfekt.
Die Band Kill Roys hatte Ohrwürmer mitgebracht, während sich tolle Einlagen mit den Darbietungen der Behinderten abwechselten. „Wirklich beachtlich“, staunte eine Ballbesucherin, als sie beobachtete, was sich die Akteure der Lebenshilfe-Stätten, der Polsinger Heime, des Wohnheims Gunzenhausen, der Oettinger Johannesheime, der Stiftung Sankt Johannes, der HermannKessler-Schule aus Möttingen oder der Diakonie Neuendettelsau ganz kreativ, ganz witzig und mitunter etwas schräg, da ausgedacht hatten. Der Beifall der Ballbesucher war ihnen gewiss, aber die eigene Freude am Geleisteten war vielleicht noch wichtiger. Fünf Stunden verflogen im Nu. Toll, wie die Garden über die Bühne wirbelten. Toll, wie die Showformation der Blaumeisen das Glanzlicht setzte. Toll aber auch, wie Menschen aus vielen Teilen der Region aufeinander zugingen, wie die Fitten jenen mit den Handicaps halfen und wie es so gelang, den Alltag hinter sich zu lassen.
Man nimmt es den Huisheimern ab, wenn sie sagen: „Bei uns freut sich jeder während des Jahres auf diesen Ball.“»Kommentar
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