Dieses Traditionsgeschäft gibt es schon mehr als hundert Jahre
Schreibwaren Roch ist am Höchstädter Marktplatz nicht wegzudenken – inklusive Chefin Martina Roch. Wie sich der Fachladen mit der Zeit verändert hat und was bis heute geblieben ist.
Diese Bank findet man heutzutage in keiner Schule mehr. Das alte, hölzerne Relikt passt aber gerade nur so in diese Ecke des Ladens. Gegenüber stehen Schulranzen, Spiele für jedes Alter und jedes Interesse sind drumherum aufgebaut – umrahmt von Bücherregalen in denen Bestseller, Romane, Krimis und Kinderbücher nach Alphabet und Kategorie einsortiert sind. Mittendrin steht Martina Roch, die Chefin. Doch sie ist weit mehr. Sie ist das Gesicht des Ladens am Höchstädter Marktplatz, der aus der Donaustadt nicht wegzudenken ist. Die Geschichte von „Schreibwaren Roch“beginnt mit dem Urgroßvater von Martina Roch und wird heute in der fünften Generation fortgeschrieben. „Uns gibt es schon immer“, sagt sie lachend. Und hoffentlich noch lange.
Um 1900 hat der Urgroßvater von ihrem Mann Hans das Haus am Marktplatz gekauft und mit einer Druckerei angefangen. Damals gab es noch die Höchstädter Zeitung. Ab dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr, dann wurden bereits alle Neuigkeiten aus der Stadt und dem Landkreis Dillingen von unserer Zeitung veröffentlicht. „Seit da an arbeiten wir eigentlich schon immer mit unserer Heimatzeitung zusammen. Wir schätzen rund 75 Jahre“, sagt Martina Roch.
In dieser Zeit hat sich vieles verändert, auch der Laden. Anfangs war ein Teil des Geschäftes beziehungsweise der Druckerei sogar Am Fallenweg in Höchstädt ausgelagert. 1987 haben Martina und Hans Roch das Fachgeschäft von
den Eltern übernommen. Dafür hat die Chefin sogar extra Druckeringenieurin gelernt. „Nach dem Abitur habe ich erst zwei Semester Sozialpädagogik studiert“, erzählt sie. Da gab es aber schon Hans und so hat sich „eben alles ergeben“, erzählt sie schmunzelnd.
1990 wurde der Laden erstmals umgebaut, 2002 die Buchhandlung,
nach und nach wurde die Verkaufsfläche immer größer. Seit 2022 ist der Laden in der Dillinger Königstraße dazugekommen, ehemals Papier Brenner, dort hat Tochter Marion das Sagen. Sohn Hans hat seit ein paar Jahren seine eigene Druckerei in Dillingen und ist ebenfalls Servicepartner unserer Zeitung. „Das Geschäft Roch
war schon immer in Familienhand“, erzählt Martina Roch. Und auch, wenn sich mit den Jahren vieles verändert hat, so ist eines immer gleich geblieben.
Die Höchstädterin betont: „Mir ist wichtig, dass wir und unsere Mitarbeiter sich gut auskennen. Wir sind das Fachpersonal“, sagt sie. Eben nicht ein beliebiger Online-Händler.
Bei Schreibwaren Roch in Höchstädt finden Kunden seitjeher alles aus dem Bereich Schule und Büro – und weit darüber hinaus. Versenden, Kleben, Schenken, Kopieren, Laminieren, Einbinden, Verpacken – auch das bieten Martina Roch und ihre Kolleginnen an. Es gibt Schulranzen, Spiele, Dekoartikel, Geschenkideen,
Bücher, Damenhandtaschen, Zeitschriften, Lotto und noch mehr.
Zusätzlich ist das Roch-Team unser Zeitungspartner im Bereich Kleinanzeigen aller Art, Glückwunschanzeigen und Traueranzeigen, wie Todesanzeigen, Danksagungen oder Nachrufe für Freunde, Urlaubsnachsendungen des Abos, Adressänderungen, Ansprechpartner für Neuabonnenten und es werden Verlagsprodukte, wie etwa der Zuckerguss, bei Roch in Höchstädt (und bei der Dillinger Rock-Druckerei) verkauft. Es ist dabei der Umgang mit den Menschen, den Martina Roch schätzt. „Wir haben wirklich nette und treue Kunden. Schon immer. Dafür sind wir sehr, sehr dankbar“, sagt die 64-Jährige und ergänzt: „Dabei kann ich auf ein tolles Team setzen, das es schon lange gibt und mit dem man einfach immer gerne zusammenarbeitet. Das macht vieles wett.“
Denn auch Martina Roch plagen – wie alle Einzelhändler – so manche Sorgen. Alles wird digitaler, der Beratungsklau wird häufiger und in vielen Supermärkten gibt es teils ähnliche Produkte, manchmal günstiger. Dabei, das betont die Geschäftsfrau vehement: „Man glaubt oft, der Fachhandel sei teurer. Das stimmt nicht. Gleichzeitig werden auch hohe Erwartungen an uns gestellt, etwa die, dass wir immer alles vorrätig haben müssen.“Was der Höchstädterin aber noch wichtiger ist: „Wer zu Roch kommt, der weiß, was er kriegt.“Und darf auch gerne mal auf der blauen Schulbank Platz nehmen und in den vielen Büchern stöbern.