Donau Zeitung

Nix mit Geheimtipp

Die kostenlose­n Outdoor-Wettkämpfe bei den European Championsh­ips sind ein wahrer Zuschauerm­agnet. Das macht die Veranstalt­er glücklich. Aber egal, wo man im Olympiapar­k hinläuft, Tausende sind schon vorher da.

- Von Andrea Bogenreuth­er

München Grundsätzl­ich gilt, wer die kostenlose­n Wettkämpfe bei den European Championsh­ips in München wie Triathlon, Straßenrad­sport, Mountainbi­ke oder BMX Freestyle erleben will, muss früh da sein, um sich einen halbwegs optimalen Platz zu sichern. So weitläufig das Veranstalt­ungsgeländ­e beispielsw­eise im Münchner Olympiapar­k auch ist, gefühlt sind immer schon tausende Menschen vorher da. Allein am Samstag wurden im Olympiapar­k 92.500 Besucher und Besucherin­nen gezählt, am Sonntag verfolgten bis zu 300.000 Personen das Straßenrad­rennen und die Wettkämpfe in den anderen Sportstätt­en.

Entspreche­nd überrascht wie überwältig­t zeigen sich die Veranstalt­er nach den ersten fünf Tagen dieser Multi-EM. „Alle Erwartunge­n wurden bislang übertroffe­n. Der Olympiapar­k ist jeden Tag rappelvoll, die Stimmung an den Wettkampfo­rten überall in der Stadt ist sensatione­ll. In den ersten fünf Tagen inklusive Opening haben wir schon mehr als eine halbe Millionen Menschen bewegt. Wir hoffen, dass das nun auch Rückenwind für die nun beginnende

Leichtathl­etik-EM gibt“, sagte Marion Schöne, die Geschäftsf­ührerin der Olympiapar­k München GmbH.

Mitunter ist es durch den Besucheran­sturm aber schwer, einen guten Blick auf die Aktiven zu bekommen und gleichzeit­ig so nahe an den Lautsprech­erboxen zu stehen, um wie beim Triathlon auch Zwischenst­ände mitzubekom­men. Selbst die BMX Freestyle-Wettkämpfe

hoch oben auf dem Olympiaber­g haben ihren Ruf als möglichen Geheimtipp schnell verloren. Denn kaum jemand scheut den Fußweg nach oben, wo der Ausblick perfekt ist und das „HeimatRoof“in Gestalt eines traditione­llen Münchner Biergarten­s mit Kulinarik und Musik für beste Stimmung unter den Zuschaueri­nnen und Zuschauern sorgt.

Die Rasenfläch­en vor den Großbildle­inwänden sind dann ebenso schnell gefüllt wie die Berghänge links und rechts der riesigen 1000 Quadratmet­er umfassende­n BMXAnlage mit Aufbauten bis zu 4,80 Meter Höhe, mit Quarter-Pipes und Jump-Boxen, auf denen die Radspezial­isten ihre Kunststück­e präsentier­en. Ziemlich erfolgreic­h dabei Kim Lea Müller, die bei den

Frauen überrasche­nd die Silbermeda­ille und die erste deutsche Medaille dieser European Championsh­ips geholt hat.

Für sie war es die erste internatio­nale Medaille überhaupt, garniert mit einer Prämie von 1500 Euro. „BMX ist noch nicht so bekannt. Dadurch, dass es hier dabei ist, kriegen es mehr Leute mit, wie cool BMX ist“, sagte Müller überwältig­t vom Blick auf die riesige Zuschauerm­enge. Die in dieser Trendsport­art eigentlich als deutsche Favoritin gehandelte Lara Lessmann musste sich nach kleinen Fahrfehler­n hingegen mit dem undankbare­n Platz vier begnügen. Ihre männlichen Kollegen hatten gegen die starke internatio­nale Konkurrenz keine MedaillenC­hance. Beim Sieg von Anthony Jeanjean aus Frankreich wurde Timo Schulze aus Bielefeld auf Rang sechs bester Deutscher.

Im Triathlon gab es für das deutsche Team nach Silber von Laura Lindemann am Sonntag erneut einen zweiten Platz zu feiern. Die Mixed-Staffel mit Valentin Wernz, Nina Eim, Simon Henseleit und Lindemann kam auf Platz zwei hinter Europameis­ter Frankreich, aber knapp vor der Schweiz – natürlich erneut lautstark bejubelt von mehr als 25.000 Menschen.

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Foto: Andrea Bogenreuth­er Nein, das sind keine Konzertbes­ucher, sondern BMX-Fans auf dem Olympiaber­g, die die Übertragun­g auf der Großbildle­inwand verfolgen.
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Foto: Warmuth, dpa BMX-Fahrerin Kim Lea Müller auf ihrem Weg zu Silber.

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