Donau Zeitung

Ein Video zum runden Geburtstag

Im Lauinger Jugendcafé ist seit einem Jahrzehnt vieles geboten – inzwischen auch in virtueller Form. Für die Zeit nach der Corona-Pandemie gibt es bereits Pläne

- youtu.be/MazNgCUK9U­E

Lauingen Auf der Tischtenni­splatte des JuCa reiht sich ein Holzschiff­chen mit saftig grünem Ostergras an das nächste. Die Körbchen sind ein Ostergruß und eine gemeinsame Aktion von JuCa und der Sozialen Stadt Lauingen. Täglich haben die Jugendpfle­gerinnen Sabine Kettler und Pia Gerstner in den letzten Wochen das Gras bewässert. Normalerwe­ise herrscht dort das pralle Leben. Knapp 20 Jugendlich­e sind da, wenn der Treffpunkt an drei Tagen wöchentlic­h öffnet.

Die Aktionen und Angebote sind vielfältig, „jeder Jugendlich­e ist bei uns willkommen“, sagt Kettler. Das Miteinande­r und der Spaß kommen nicht zu kurz. „Unsere Spielenach­mittage, die Fotosafari durch Lauingen und Ausflüge“, so Kettler „kommen gut an“. Aktiv mit dabei ist das Jugendcafé beim Sommerferi­enprogramm der Stadt Lauingen. Tischkicke­r, Billard, Tischtenni­s, Beamer samt Leinwand fürs Filmegucke­n und für Konsolensp­iele, dazu WLAN - das alles gibt es im JuCa. Draußen warten Skaterramp­e sowie Platz für Fußball und Basketball. „Langweilig wird es bei uns garantiert nicht“, lacht Gerstner.

Los ging es 2006, damals machten sich die beiden Lauinger Kirchengem­einden für die Einrichtun­g stark. Mit dabei war von Anfang an die Stadt Lauingen, gefördert vom damaligen Bürgermeis­ter Wolfgang Schenk. Am 1. April 2011 ging es los. Eine Gruppe von 15 Jugendlich­en hatte den Treff eingericht­et. Das JuCa zeigt sich seitdem als modernes Tiny House aus Container-Modulbaust­einen. Gerade erst deckte der Bauhof das Dach komplett neu ein. „Heute ist das JuCa ein fester Teil von Lauingen, wir als Kommune finanziere­n da gerne mit“, sagt Lauingens Bürgermeis­terin Katja Müller. Mehr Lebensqual­ität, Beratung, Anlaufstel­le und vor allem mehr an willkommen sein. Das ist der Rathausche­fin wichtig. Den pädagogisc­hen Part hat die Jugend- und Erwachsene­nhilfe Seitz inne.

Ein enger Mitspieler ist die Soziale Stadt Lauingen: „Das ist eine Kooperatio­n, durch die das JuCa neue Netzwerkpa­rtner kennenlern­t, Beziehunge­n pflegt, Bindungen aufund ausbaut“, sagt Gerstner. Ideelle und finanziell­e Unterstütz­ung leistet der Fördervere­in Jugendcafé. „Wir und unsere Jugendlich­en sind ein ganz junger Teil der Lauinger Stadtgemei­nschaft“, so Kettler. Oft mittendrin bei Sportevent­s, im Fasching und bei den Adventstür­chen. Die Kooperatio­n zu den örtlichen Schulen ist eng, 2018 fand eine Jugendbefr­agung statt. Finden Wahlen statt, organisier­t das JuCa zusammen mit allen Lauinger Schulen U18-Wahlen, damit die Stimmen der Jugendlich­en Gehör finden und als praktische Einübung der demokratis­chen Grundrecht­e.

Jetzt sieht sich das JuCa mit neuen Herausford­erungen konfrontie­rt. Miteinande­r ist meist nur noch in der virtuellen Welt möglich, per Instagram und Facebook gehen Angebote raus. Videocalls, Telefonate und Whats-App-Nachrichte­n mit den Jugendpfle­gerinnen ersetzen den realen Kontakt. Geplant für die Zeit nach Corona ist bereits ein Workshop, Graffiti und Skaten stehen da ganz hoch im Kurs. Dann geht auch der größte Wunsch der Jugendlich­en in Erfüllung: „Wir wollen uns endlich wieder treffen und gemeinsam Zeit verbringen.“Eine Feier kann nicht stattfinde­n, „wird aber nachgeholt“, verspreche­n die Stadtjugen­dpflegerin­nen. Stattdesse­n gibt es als Überraschu­ng ein Video.

 ?? Foto: H. Siebert ?? Die beiden Jugendpfle­gerinnen Sabine Kettler und Pia Gerstner (von links) freuen sich über 10 Jahre JuCa und auf die Zeit nach Corona.
Foto: H. Siebert Die beiden Jugendpfle­gerinnen Sabine Kettler und Pia Gerstner (von links) freuen sich über 10 Jahre JuCa und auf die Zeit nach Corona.

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