Mit Test ins Theater
Berlin plant ein Pilotprojekt
Berlin Nach monatelanger Pause sollen in Berlin die ersten Bühnen noch im März für ein Pilotprojekt öffnen. Das Publikum wird vorher auf das Coronavirus getestet. Neben den Philharmonikern, dem Berliner Ensemble und der Staatsoper Unter den Linden ist auch die Clubcommission mit einem Konzert dabei. Geplant sind neun Veranstaltungen bis Anfang April. „So ein Pilot ist in Deutschland einzigartig – und hoffentlich ein Beitrag mit Blick auf ein unbeschwertes Besuchen von Kulturveranstaltungen“, teilte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Donnerstag mit.
Das Publikum bekommt personalisierte Tickets, muss vorab zum Corona-Test und soll während der Vorstellung einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen. Zudem gelten Abstandsregeln. Den Auftakt macht das Berliner Ensemble am 19. März, die Stiftung Berliner Philharmoniker plant am 20. März ein Sinfoniekonzert. Die Erkenntnisse der Testdurchläufe würden gemeinsam ausgewertet und anderen Institutionen zur Verfügung gestellt, teilte Lederer mit.
Am Berliner Ensemble sind nun für das Pilotprojekt zwei Vorstellungen von „Panikherz“geplant. „Das Publikum wird im Schachbrettmuster sitzen, mit FFP2-Maske“, sagte Intendant Oliver Reese. Die Eintrittskarte werde an einen Test gekoppelt, den man an fünf Teststationen am selben Tag machen könne. Das negative Ergebnis müsse bei der Einlasskontrolle am Theater vorgezeigt werden. Das Pilotprojekt bedeute nicht, dass damit ab sofort wieder Theater möglich sei. „Das ist ja nicht unsere, sondern eine politische Entscheidung“, sagte Theaterleiter Reese. Er sei aber überzeugt, dass es dringend geordnete Öffnungsstrategien für die Kultur brauche, die nicht an Inzidenzwerte gekoppelt seien.