Weiter auf Ausbildung setzen
Nach dem Schulabschluss folgt der Ernst des Lebens: das Arbeitsleben. Diese Metapher kommt nicht von ungefähr, schließlich kostet es einiges an Anstrengungen, um eine passende Ausbildung zu finden. In einem Jahr, so unberechenbar wie es 2020 ist, wird diese Suche für beide Seiten – Ausbildungssuchende und Arbeitgeber – zusätzlich erschwert. Jobmessen fielen aus, Praktika wurden reihenweise abgesagt und Vorstellungsgespräche verschoben.
Umso erfreulicher ist die positive Bilanz der Agentur für Arbeit Donauwörth. Nur rund zwei Prozent weniger Berufsausbildungsstellen wurden im Vergleich zum Vorjahr gemeldet. Im Landkreis Dillingen wurden mit 489 Ausbildungsverträgen 16 Prozent weniger abgeschlossen. Aus Pandemie-Perspektive ist das ein gutes Ergebnis.
Die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer blicken, für den Landkreis Dillingen und ganz Schwaben, ebenso optimistisch auf die vergangenen Monate zurück. Laut der IHK ging die Zahl der angebotenen Lehrstellen nur leicht zurück. Der geringe Umsatz vieler Branchen in Folge des Lockdowns hat somit die Arbeitgeber weniger davon abgehalten, in die Ausbildung junger Menschen zu investieren, als man hätte befürchten können. Das zeigt, dass die Betriebe größtenteils auch in der Krise weiterhin auf das deutsche Vorzeigemodell der dualen Berufsausbildung bauen. Die Handwerkskammer berichtet sogar von Betrieben, die in dieser Ausnahmesituation das erste Mal oder nach längerer Zeit wieder ausbilden.
Gut so! Die Heranwachsenden müssen ihren Platz in dieser Welt erst finden. Durch die Restriktionen der Corona-Krise sind sie besonders betroffen und eingeschränkt. Durch Sparmaßnahmen in ihrer Ausbildung wäre zusätzlich ihre berufliche Zukunft gefährdet.