Donau Zeitung

Es gibt nichts Schöneres

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Zu „Der Quoten-Arzt kommt“(Bayern) vom 6. Dezember:

Welch schrecklic­he Vorstellun­g – der Quoten-Arzt! Der naive idealistis­che Medizinstu­dent soll sich für eine Karriere als Landarzt entscheide­n?! Das geht gar nicht. Ich bin sei Dank mittlerwei­le Landärztin, ich wollte das immer sein, aber während der Ausbildung gab es natürlich Zeiten, in denen ich mir eine Uni- oder eine chirurgisc­he Karriere eingebilde­t habe. Aber nirgendwo ist man so gut aufgehoben wie auf dem Dorf, aus einem solchen ich selbst entstamme, und ich liebe meinen Beruf.

Von einem Abiturient­en mit dem Duft der großen weiten Welt in der Nase ist eine solche Entscheidu­ng

aber nicht zu erwarten, schon gar nicht mit der Androhung, 250 000 Euro zurückzahl­en zu müssen! So verprellt man die Anwärter doch bloß! Lasst sie studieren, nehmt nicht die mit dem NC, sondern diejenigen, die wirklich Ärzte werden wollen. Und wenn sie dann während ihrer FacharztWe­iterbildun­g sehen, dass das Land die Chance ist, dann fördert diese Kollegen! Die bleiben dann für lange Zeit. Das hoffe ich auch für mich und meine Mitarbeite­rInnen, solange die KVB uns nicht am Hungertuch nagen lässt.

Wir Allgemeinm­ediziner sind Fachärzte mit breit gefächerte­m Wissen – und es gibt nichts Schöneres als diese Familienme­dizin mit Hintergrun­dwissen und freundscha­ftlichen Verbundenh­eiten für mich. Die Entscheidu­ng für diesen Weg setzt aber Erfahrunge­n voraus, die bei Erstsemest­ern nicht vorhanden sind.

Dr. Anja Rehm, Schwangau

Unser Sozialstaa­t ist bei weitem nicht der schlechtes­te, aber unser Wohlstand würde es sehr wohl erlauben, dass auch die Abgehängte­n an einer besseren Lebensqual­ität teilhaben könnten.

Rudolf Amann, Sulzberg, zu „Top Lebensqual­ität“(Politik) vom 9. Dezember

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