ENBW fährt bald elektrisch
Die Elektromobilität gewinnt nur langsam an Fahrt. Der Konzern will das ändern – und 14 000 E-Autos für seine Mitarbeiter anschaffen
Karlsruhe Wenn es nach dem Energieversorger ENBW geht, dann könnten auf den Straßen in und um Karlsruhe und Stuttgart bald deutlich mehr Elektroautos als bisher unterwegs sein. Der baden-württembergische Stromkonzern, der nach RWE und Eon das drittgrößte Energieunternehmen Deutschlands ist, will seiner Kernbelegschaft E-Fahrzeuge zur Verfügung stellen. Insgesamt ordert der Konzern 14 000 Autos.
In einer europaweiten Ausschreibung sucht der baden-württembergische Energieversorger nach Vertragspartnern, die die Fahrzeuge in solch großen Mengen liefern können. Die „Mitarbeiter-Motivationsfahrzeuge“, wie ENBW die Autos nennt, sollen demnach von 2020 bis 2023 angeschafft werden, um den Beschäftigten „den Einstieg in die Elektromobilität dauerhaft und attraktiv anzubieten“. Die Mitarbeiter sollen die Autos leasen, mieten oder in einer Art Abomodell nutzen können.
Einen solch großen Schritt in Richtung Elektromobilität hat bisher noch kein deutscher Konzern gemacht. Bisher läuft die Verkehrswende in Deutschland nur zögerlich an. 2018 gab es in der Bundesrepublik insgesamt nur 83 175 Elektroautos, im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden immerhin rund 31 000 neue E-Fahrzeuge in Deutschland zugelassen.
Wie das Angebot bei den ENBWMitarbeitern ankommt, ist noch nicht klar. Zwei ähnliche – wenn auch deutlich kleinere – Aktionen bekamen allerdings viel Beifall in der Belegschaft. So konnten die Beschäftigten im vergangenen Jahr für den Zeitraum von zwölf Monaten 180 Exemplare des BMW i3 leasen, in diesem Jahr konnten 150 E-Golfs als Dienstwagen genutzt werden. Bei beiden Angeboten sei die Nachfrage so hoch gewesen, dass nicht jeder Mitarbeiter zum Zug gekommen sei, berichtet die Stuttgarter Zeitung. Am Ende habe das Los entscheiden müssen.
Wer kein Auto fährt, geht übrigens nicht leer aus: ENBW fördert auch Fahrräder und Jobtickets.