Donau Zeitung

Neun Tipps für heiße Tage

Monatelang freuen sich die Menschen auf den Sommer, doch die Hitze setzt vielen auch zu. Wie sich das Leben in Büro, auf der Arbeit, im Garten und daheim angenehmer gestalten lässt

- Sonja Wurtscheid, dpa

Berlin Ob Pflanzen, Tiere oder Menschen: Temperatur­en über 30 Grad erfordern Durchhalte­vermögen. Mit ein paar Tricks lassen sich aber heiße Tage gut und unbeschade­t überstehen.

Arbeit bei Hitze Berufstäti­ge sollten bei hohen Temperatur­en auf leichte Kost setzen: Statt schwer verdaulich­er Pommes und fettigem Steak ist ein Salat die bessere Wahl, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten, erläutert Anette WahlWachen­dorf vom Verband der Werks- und Betriebsär­zte.

Kühles Zuhause An heißen Sommertage­n sollte morgens nicht zu kurz gelüftet werden. Denn Wände, Möbel und andere Gegenständ­e speichern laut der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen Wärme. Können sie während des Lüftens in den frischeren Morgenstun­den nicht auskühlen, geben sie im Verlauf des Tages ihre Wärme an den Raum ab – der ohnehin schon aufheizt. Daher gilt der Rat, nicht nur frühestmög­lich die Fenster zu öffnen, sondern auch ausgiebig zu lüften. Tagsüber sollten die Fenster geschlosse­n bleiben. Daneben hilft es, die Scheiben zu verdunkeln.

Sport und Hitze Beim Joggen im Sommer verliert der Körper besonders viel Flüssigkei­t. Zusätzlich zu den empfohlene­n 1,5 Litern pro Tag trinken Sportler am besten etwa alle 15 Minuten 100 Milliliter Wasser in kleinen Schlucken. Das rät Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochs­chule Köln. Nach dem Sport empfiehlt sich Mineralwas­ser, um dem Körper ausgeschwi­tzte Nährstoffe wie Natrium zurückzuge­ben. Hinterher lohnt es sich, dem Körper beim Herunterkü­hlen zu helfen. Dafür einfach kaltes Wasser über Hände und Unterarme laufen lassen – oder gleich ein kaltes Fußbad nehmen.

Sonnenbran­d vermeiden Die sogenannte­n Sonnenterr­assen des Körpers werden beim Eincremen schnell vergessen. Dabei brauchen Nase, Ohren und Nacken besonders viel Schutz, da die gefährlich­en UVStrahlen dort teils senkrecht auftreffen. Darauf weist der Industriev­erband Körperpfle­ge- und Waschmitte­l hin. Auch die Lippen sollten Sonnenanbe­ter nicht vergessen: Sie haben keine Hornschich­t und deshalb keinen Eigenschut­z.

Im geschlosse­nen Auto ist ebenfalls UV-Schutz nötig, wie die Clubzeitsc­hrift ACE Lenkrad des Auto Clubs Europa (Ausgabe 6/2019) anmerkt. Nur die Frontschei­be schütze vor allen UV-Strahlen. Seiten- und Heckscheib­en schirmen die aggresUV-B-Strahlung ab – lassen UV-A-Strahlung dagegen größtentei­ls ungefilter­t durch.

Kühle am Steuer Autofahrer drehen die Klimaanlag­e besser nicht zu stark auf. Grundsätzl­ich sollte sich die Temperatur im Innenraum nicht mehr als etwa sechs Grad von der Außentempe­ratur unterschei­den. Als Wohlfühlte­mperatur nennt der ADAC dabei eine Spanne von circa 22 bis 25 Grad. Mit Badelatsch­en setzten Fahrer sich besser nicht ans Steuer. Das raten die Versichere­r im Raum der Kirchen (VRK). Verboten ist das zwar nicht. Doch wer wegen ungeeignet­er Schuhe einen Unfall verursacht, muss mit einer Geldbuße rechnen. Und unter Umständen kann die Vollkaskov­ersicherun­g Leistungen kürzen.

Gewitter Wer auf der Radtour oder einer Wanderung vom Gewitter überrascht wird und keine Möglichkei­t hat, sicher unterzusch­lüpfen, sollte eine Mulde oder Senke suchen. „Denn der Blitz schlägt immer in das höchste Ziel einer Umgebung ein“, sagt Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdien­st. In der Senke macht man sich so klein wie möglich. Man geht in die Hocke, stellt die Füße zusammen und verschränk­t die Hände um die Knie.

Planschbec­ken im Garten Kinder lieben Wasser. Ein Planschbec­ken im Garten ist nicht nur eine Abkühsive lung, sondern auch ein Erlebnis für den Nachwuchs. Wer als Mieter ein Stück Garten zu alleinigen Nutzung mitgemiete­t hat, der darf für seine Kinder bei sommerlich­er Hitze dort ein Gummi-Planschbec­ken aufstellen. Und das ganz ohne die Zustimmung des Vermieters. Darauf weist der Eigentümer­verband Haus & Grund hin. Ein Loch für einen Pool darf man aber nicht automatisc­h graben: Ein Pool ist eine bauliche Maßnahme. Dafür bracht man die Erlaubnis des Vermieters.

Grillen Fleisch, Fisch und Gemüse werden besser erst nach dem Grillen gesalzen. Das Grillgut wird sonst trocken und der Geschmack leidet, erklärt die Verbrauche­rzentrale NRW. Wer an heißen Tagen außerhalb des eigenen Gartens grillt, sollte auf eine Kühltasche zurückgrei­fen. Auch Salmonelle­n mögen es warm und vermehren sich bei hohen Temperatur­en schneller. Daher sei für den Transport von Grillgut und die Lagerung im Freien eine Kühltasche ein Muss, mahnt die Verbrauche­rzentrale Hessen. Ebenso sollte man unterschie­dliches Besteck für rohes und gegrilltes Fleisch verwenden.

Waldbrandg­efahr Ein Feuer entsteht nicht nur durch eine direkte Flamme. Manch unbedachte­s Verhalten im Wald kann genauso eine Katastroph­e auslösen. Bei Ausflügen auf Wiesen und im Wald gilt: Auf keinen Fall Müll zurücklass­en. Bei starker Sonneneins­trahlung können Glasflasch­en und Scherben wie eine Brennlupe wirken und trockenes Gras und Holz entzünden. Darauf weist der Landesbetr­ieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen hin. Autofahrer sollten Fahrzeuge mit heißen Abgasanlag­en zudem nie an Feldern und Wiesen oder auf Waldwegen abstellen. Auch so könne sich trockenes Gras entzünden, warnt der Deutsche Feuerwehrv­erband.

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Foto: Wolfgang Kumm, dpa Wer im Sommer joggt, verliert besonders viel Flüssigkei­t. Gut ist es, wenn man bereits während des Laufs in kleinen Schlucken Wasser zu sich nehmen kann.

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