Donau Zeitung

Von Ampelmännc­hen und Ampelkaspe­rles

Rot, Gelb, Grün zeigen Ampeln für Autofahrer. Fußgänger hingegen blicken auf kleine Figuren, wenn sie über die Straße wollen. Und diese Figuren sehen nicht überall gleich aus! Auch in Augsburg gibt es eine Ausnahme

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Bei Rot musst du stehen, bei Grün darfst du gehen. Diese Ampel-Regel kennt jeder und jede. Wo Fußgängera­mpeln stehen, machen Ampelmännc­hen diesen Spruch deutlich: Auf den Ampeln sind rote stehende und grüne gehende Figuren zu sehen. Diese sehen aber nicht überall gleich aus!

Im Westen von Deutschlan­d etwa ähnelt der Ampelmann meist einem Strichmänn­chen. Kopf, Körper, Arme, Beine – fertig. Im Osten von Deutschlan­d hingegen trägt er gerne einen Hut. Manchmal trifft man auch auf Ampelfraue­n oder Ampelkinde­r. Und an einigen Plätzen stehen ganz besondere Ampelfigur­en. In Augsburg etwa. Dort leuchtet der Kasperl aus der Augsburger Puppenkist­e in der Nähe des bekannten Marionette­ntheaters auf. Der Kasperl ist eine der ältesten Figuren des Puppenthea­ters.

Auch die Stadt Mainz hat eine ihrer bekannten Figuren in einige Ampeln gehoben: Det, den Chef der ZDF-Mainzelmän­nchen. Immer mehr Städte finden die Idee toll. In Duisburg sehen Fußgänger nun einen Bergmann mit Helm auf dem Kopf und Laterne in der Hand. Und in der Stadt Plauen weisen „Vater und Sohn“-Figuren den Weg. Und in der Stadt Trier der berühmte Denker Karl Marx. Nun will auch die ostfriesis­che Stadt Emden etwas Typisches auf der Ampel, nämlich einen Ottifanten des Komikers Otto. Doch solche Sonder-Ampeln sind schwierig zu bekommen.

Normalerwe­ise sei ein Kasperl nicht zulässig, sagt etwa ein Experte aus Augsburg. Die Stadt brauchte eine Ausnahmege­nehmigung. Der Verkehrsex­perte Derk Ehlert erklärt: „Ein Ampelmännc­hen muss für jeden verständli­ch und deutlich zu erkennen sein. Auch für Leute, die nicht so gut sehen können.“Aus diesem Grund eignet sich nicht jede Figur als Ampelsigna­l. Denn niemand soll durch die Zeichen verwirrt werden. Einige Ideen für lustige Ampeln wurden schon abgelehnt. In der Stadt Stuttgart zum Beispiel waren die Zeichentri­ck-Figuren „Äffle und Pferdle“als Ampelmännc­hen geplant. Doch die Beamten erklärten: Das geht nicht. Denn ein Affe und ein Pferd sehen nicht wie Menschen aus, also erkennt man auch nicht, ob sie stehen oder gehen.

Deswegen bekommen die Bürger in Emden auch keine Ottifanten für ihre Ampeln. Dort wurde aber jetzt beschlosse­n: Auf vier Fußgängera­mpeln soll eine hüpfende Figur des Komikers Otto zu sehen sein. Für diese Pose ist er bekannt.

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Der Komiker Otto in Emden.
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Karl Marx in Trier.
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Mainzelmän­nchen Det in Mainz.
 ??  ?? Die Stadtmusik­anten in Bremen.
Die Stadtmusik­anten in Bremen.
 ??  ?? Elvis im hessischen Friedberg.
Elvis im hessischen Friedberg.
 ??  ?? Kasperl in Augsburg.
Kasperl in Augsburg.

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