Unterwegs in einem rätselhaften Land
Eine Reise durch Georgien mit vielen Begegnungen
Georgien, das Land zwischen den Kontinenten, Partner der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, weckt immer mehr Interesse auch der Reisenden. Nicht jeder wird 40 Tage Zeit haben, um das schöne Land, das uns immer noch sehr fremd ist, zu erkunden, wie es Constanze John getan hat, als sie von Tiflis bis ans Schwarze Meer gereist ist und mit vielen Menschen über ihren Alltag gesprochen hat.
Aber ihr dickes Buch kann zum besseren Verständnis der Kaukasusrepublik beitragen. Die Reisebuchautorin lässt sich ein auf ihre Gesprächspartner, bringt sie zum Reden und erfährt so manch Interessantes: Etwa dass die schmackhaften Teigtaschen, die Chinkali, möglicherweise aus China kommen, aber im „Spirit von Georgien“neu interpretiert worden seien, zu „einer Suppe mit Rindfleisch“.
Ganz nebenbei nimmt die Autorin die Leser mit in die georgischen Landschaften und in die Geschichte des Landes. So erfährt man auch von den Schwaben, die vor 200 Jahren mit Holzbooten, den Ulmer Schachteln, über die die Donau und das Schwarze Meer nach Georgien kamen, und von Stalins Heimatstadt Gori, wo der Diktator als großer Sohn der Stadt verehrt wird. John schildert gewissenhaft, was sie sieht, zitiert, was sie hört – und urteilt nicht. Das macht ihren Reisebericht so authentisch. » Constanze John: 40 Tage Georgien. Dumont, 410 S., 14,99 Euro