Das Rückgrat des Roten Kreuzes
800 ehrenamtliche und 300 hauptamtliche Mitarbeiter sorgen dafür, dass der Dillinger Kreisverband wächst. Bürgermeister Kaltner regt Pflegeeinrichtung in Buttenwiesen an
Pfaffenhofen Dass die Ehrenamtlichen das Rückgrat des Roten Kreuzes sind, stellte der Vorsitzende, Landrat Leo Schrell, gleich zu Beginn der Feierstunde im Gasthof Straub in Pfaffenhofen heraus. Weiter führte er aus: „Unsere Gesellschaft ist auf Organisationen wie das Rote Kreuz angewiesen, die auf ehrenamtlichen Wurzeln basiert und die über viele Jahrzehnte für die Mitbürger tätig ist.“Ohne die Ehrenamtlichen wäre das Gemeinwesen nicht vorstellbar.
Traditionell hatte der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) seine ehrenamtlichen Mitarbeiter zum Schlachtschüsselessen eingeladen. Im Vorfeld gibt’s alljährlich einen Einblick, was im Kreisverband läuft. 125000 ehrenamtlich geleistete Stunden waren 2016 zu verzeichnen, wobei die Wasserwacht mit 55295 Stunden und die Bereitschaften mit 45 224 Stunden den größten Anteil ausmachen. Viele weitere Bereiche und Projekte nennt Schrell, der bei der Wahl Anfang April den langjährigen Vorsitzenden Werner Schneider im Amt ablöste: das Jugendrotkreuz Kesseltal, Ausbildung, Gymnastik, Blutspenden, der Rettungsdienst, die Kleiderkammer, Kleiderläden, der Besuchsdienst, die Blindentonbandzeitung. Die Zahl von 1100 Mitarbeitern beeindruckte den Vorsitzenden: 800 Ehrenamtliche und 300 hauptamtliche Mitarbeiter sind im Kreisverband Dillingen aktiv, der immer weiterwächst. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten erschließen wir Arbeitsfelder, die sich im Landkreis abzeichnen“, erklärte Schrell. Neu im Jahr 2017: das Möbellager und der Rot-Kreuz-Laden „Vielerlei“in Höchstädt in Kooperation mit dem Job-Center in Dillingen. Bereits 2017 konnte die Kleiderkammer „Flickwerk“in Dillingen mit derselben Kooperation eröffnet werden.
Nur einen Moment blickte Stephan Härpfer zurück: „Vor zwei Jahren haben wir gesagt, wir bauen weiter.“Der Geschäftsführer stellte heraus, dass alle Wohnungen und Tiefgaragenplätze inzwischen verkauft seien. „Im kommenden Jahr bauen wir wieder.“Er berichtete von der geplanten Tagespflege in Dillingen, auf einem Grundstück, das der Heilig-Geist-Stift zur Verfügung stellt. Das Genehmigungsverfahren läuft. Auch in der Gemeinde Buttenwiesen gibt es ein Grundstück, das für die Errichtung einer Pflegeeinrichtung mit 50 Plätzen geeignet wäre. Bürgermeister Hans Kaltner betonte bei seinen Grußworten, dass er sich über die Realisierung einer solchen freuen würde, weil er den vertrauens- und respektvollen Umgang miteinander schätze. Der BRK-Kreisvorstand muss sich die nächsten Monate entscheiden.
Auch ein internationales Projekt sprach Härpfer an, bei dem sich der zweite stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Piontek engagiert, der inzwischen auch Bezirksvorsitzender der Wasserwacht Schwaben ist: der Aufbau der Wasserrettung in Albanien, wo aufstrebender Tourismus zu immer mehr Ertrinkungstoten führt. Das Rote Kreuz bildet Rettungsschwimmer als Multiplikatoren aus und der Rotary Club stellt Mittel für den Bau der Wasserwachtstation zur Verfügung.
Härpfer stellte klar: „Der Kreisverband lebt von Ihnen, den ehrenamtlich Tätigen.“Deshalb verlieh Landrat Schrell gerne das Staatliche Ehrenzeichen in Gold und Silber für 40 und 25 Jahre ehrenamtliche Dienstzeit im Verband und erklärte: „Innenminister Joachim Herrmann hat mich ausdrücklich beauftragt, den zu Ehrenden seine Glückwünsche und seinen Dank auszusprechen.“
Staatliche Ehrenzeichen
Das Staatliche Ehrenzeichen in Silber für 25 jährige Dienstzeit erhielten von den jeweiligen Bereitschaften:
● Kesseltal: Ilse Geißler, Franz Ge rold, Ottilie Martin und Barbara Schwierzy.
● Höchstädt: Wolfgang Melcher.
Das Staatliche Ehrenzeichen in Gold für 40 jährige Dienstzeit ging an folgende Bereitschaften:
● Dillingen: Anton Bachert, Bastian Beck.
● Lauingen: Ferdinand Müller.
● Aschberg: Wilhelm Pesendorfer.
● Kesseltal: Friedrich Schmid, Ru dolf Steinle und Günther Witt mann. (bbk)