… das Handy ignorieren?
Das sagt der Zeitmanager
Unbedingt! Unser Kopf kann nur vier Dinge plus/minus eines behalten. Das heißt, wenn wir ständig aufs Smartphone schauen, ist schon ein Slot besetzt. Es lenkt uns von den wesentlichen Dingen ab.
Zudem macht es nervös, wenn es ständig piepst und man hier und da ist. Die geteilte Aufmerksamkeit ist nur eine halbe Aufmerksamkeit und lässt uns weniger erfolgreich sein. Denn für die wirklich wichtigen Sachen benötigen wir viel Energie. Da ist das Smartphone im Weg, anstatt eine Hilfe zu sein.
Ich lösche beispielsweise unter der Woche alle Social Media Apps wie Facebook oder Instagram – bis auf WhatsApp –, wenn ich mich fokussieren will. Am Wochenende installiere ich sie wieder, wenn ich im sozialen Modus bin. In den Arbeitszeiten schalte ich das Handy immer aus oder lege es in einen anderen Raum, damit ich nicht selbst darauf zugreife. Manchmal nehme ich mir auch vor, das Telefon oder den Computer bis 11 Uhr gar nicht einzuschalten. Das mache ich immer dann, wenn es darum geht, zu denken. Denkzeit ist Denkzeit und nicht Handy-Rumspielzeit.
Das sagt der Glücksforscher
Das Smartphone hat viele Vorteile, aber man muss es sorgsam nutzen. Meinen Studenten empfehle ich immer, das Handy in den 90 Minuten Vorlesungszeit in der Tasche zu lassen. Wer ständig auf das Gerät schaut, entzieht sich dem, was um ihn herum geschieht. Man ist dann kurzzeitig wie weggebeamt und braucht nach jedem Blick auf das Smartphone Zeit, um wieder in die Wirklichkeit zurückzufinden.
Das mag in einigen Situationen nicht weiter schlimm sein – zum Beispiel im Bus oder in der Bahn –, kann aber in anderen extrem negative Konsequenzen haben. Wer sich zum Beispiel mit dem Partner oder Freunden trifft und dabei nur auf sein Smartphone schaut, signalisiert dem anderen, dass das Gerät ihm im Augenblick wichtiger ist. Zufriedenheit und Glück ziehen wir aber aus echten sozialen Bindungen und nicht aus dem Handy.
Wer zu oft auf das Smartphone schaut, sollte also versuchen, sich zu disziplinieren und das Gerät einfach mal außer Reichweite liegen lassen. Es ist völlig in Ordnung, nicht ständig auf Nachrichten zu antworten. Das wirkliche Leben ist wichtiger.