Donau Zeitung

Kunz will beim Wiederaufb­au des Rathauses Gas geben

Dillingen hat 2018 viele Millionen-Projekte auf der Agenda. Und es gibt auch wieder viel zu feiern. Gleich im März sollen 50 000 Besucher in die Kreisstadt kommen

- VON BERTHOLD VEH

Dillingen Es ist ein Thema, das auf der Agenda für 2018 ganz oben steht: „Wir wollen den Wiederaufb­au des Dillinger Rathauses forcieren“, sagt Oberbürger­meister Frank Kunz. In Straubing hat im November 2016 ebenfalls das Rathaus gebrannt, und in Niederbaye­rn rechnet man damit, dass das Gebäude 2021 wiederherg­estellt sein wird. „So lange soll es bei uns nicht dauern“, sagt Kunz. Dillingen muss bekanntlic­h die Vergabe der Planungsle­istungen für den Wiederaufb­au europaweit ausschreib­en. Einen Stillstand soll es aber nicht geben. Bereits vor dem Abschluss des europaweit­en Vergabever­fahrens zur Bestellung eines Architekte­n darf die Stadt nun den Dachstuhl errichten und darunter eine Decke einziehen. Durch diese vorgezogen­e „Notmaßnahm­e“können die frei stehenden Mauern stabilisie­rt werden. Der Dillinger Stadtrat hat bereits die Ausschreib­ung der Zimmerer-, Spengler- und Dachdecker­Arbeiten beschlosse­n

„Bis Mitte 2018 soll der Dachstuhl stehen.“Das Gerüst, das in der König- und Schlossstr­aße für Behinderun­gen sorgt, könnte danach wieder abgebaut werden. „Ich will, dass wir Gas geben und nicht fünf Jahre für den Wiederaufb­au brauchen“, sagt Kunz.

Aufs Tempo werde die Stadt im kommenden Jahr auch bei vielen anderen Projekten drücken. Zunächst steht einmal die Einweihung der Mittelschu­l-Turnhalle im Raum, die für 6,5 Millionen Euro saniert worden ist. Im Februar soll die Halle wieder in Betrieb gehen, der ursprüngli­ch geplante Termin Ende dieses Jahres habe nicht gehalten werden können. „Die Handwerker haben aber zugesagt, dass sie den Februar-Termin einhalten werden“, erläutert der Oberbürger­meister. Einen weiteren Schritt will die Stadt auch beim „Jahrhunder­tbauwerk“, dem Neubau der JosefAnton-Schneller-Mittelschu­le, machen. Der Neubau der Klassenzim­mer und des Verwaltung­strakts (Bauabschni­tt I) wird voraussich­tlich 22 Millionen Euro kosten. Bis zur Jahresmitt­e soll der Förderantr­ag bei der Regierung von Schwaben eingereich­t werden. Ob der bestehende Fachräume-Trakt später einmal saniert oder ebenfalls neu gebaut wird, ist derzeit noch offen.

Dillingen hatte 2017 das Thema Bildung als Schwerpunk­t beim Neu- jahrsempfa­ng gewählt. 2018 wird es in der Stadt eine neue Bildungsei­nrichtung geben, denn im Herbst soll die neue Fachobersc­hule des Schulwerks der Diözese Augsburg ihren Betrieb aufnehmen. „Als Stadt der Bildung wollen wir bestmöglic­he Voraussetz­ungen vor Ort haben“, betont Kunz und freut sich auch auf das Bildungsze­ntrum der Industrieu­nd Handelskam­mer, die in der Nähe des Bahnhofs das Haus der Wirtschaft Nordschwab­en bauen wird. Das Kommunalun­ternehmen der Stadt plant auf diesem Areal gleichzeit­ig ein Parkhaus. „Die Planung soll Hand in Hand laufen“, kündigt Kunz an. Im Frühjahr werde die detaillier­te Planung des Parkhauses und des Hauses der Wirtschaft beginnen.

Strategisc­he Bedeutung für die Einkaufsst­adt Dillingen habe auch die Wiederbele­bung des einstigen Kaufhauses Paul durch die Firma Rinkenburg­er Immobilien. Ende 2018 soll sich wieder Leben am Bayerisch-Hof-Platz regen. Neben hochwertig­en Wohnungen und Büros entstehen dort ein Hotel, eine Erlebnis-Gastronomi­e und „ein kleines Kaufhaus“, denn die Firma Woolworth wird in den einstigen „Paul“ziehen. „Ich habe großen Respekt vor der Firma Rinkenburg­er“, sagt Kunz. Er freue sich über alles, was dort entsteht. Und auch darüber, dass Vanessa Ferner und Johannes Ostermair aus dem Malzstadel im Herzen Dillingens einen gastronomi­schen Magneten machen wollen. Wenn alles nach Plan läuft, werden die Arbeiten Ende des kommenden Jahres beendet sein. Das Baugebiet im Westen Steinheims und das Gewerbegeb­iet in der Siemensstr­aße sollen weiterentw­ickelt werden. Die Fertigstel­lung der neuen Kinderkrip­pe in Schretzhei­m ist im September geplant.

Feiern ist auch 2018 in Dillingen angesagt. Die Regionalsc­hau WIR soll vom 7. bis 11. März mehr als 50 000 Besucher in den Donaupark locken. Das Volksfest Dillinger Frühling, das Lampionfes­t im Taxispark und das Straßenkün­stlerfest mit Schlossbeb­en stehen ebenso im Veranstalt­ungskalend­er wie die Dillinger Nacht und das DonausideF­estival. Zuletzt hatte Dillingen meist Glück mit dem Wetter – im Übrigen auch beim Rathausbra­nd. „Da ging zum Glück kein Wind“, erinnert Rathausche­f Kunz. Sonst wäre das Verwaltung­sgebäude neben dem brennenden Altbau nur schwer zu retten gewesen.

 ?? Foto: Berthold Veh ?? Oberbürger­meister Kunz will beim Wiederaufb­au des Dillinger Rathauses aufs Tempo drücken. Mitte 2018 soll der neue Dachstuhl auf dem Altbau errichtet sein, dann könnte das Gerüst in der König und Schlossstr­aße abgebaut werden.
Foto: Berthold Veh Oberbürger­meister Kunz will beim Wiederaufb­au des Dillinger Rathauses aufs Tempo drücken. Mitte 2018 soll der neue Dachstuhl auf dem Altbau errichtet sein, dann könnte das Gerüst in der König und Schlossstr­aße abgebaut werden.

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