Ulrich Lange wieder in den Bundestag gewählt
Der CSU-Politiker war aber geschockt, denn die AfD legte auch im Kreis kräftig zu. Bei der Wahlparty harmonierten FDP und Grüne noch
Landkreis Ulrich Lange von der CSU vertritt die Region weiterhin im Deutschen Bundestag. Doch der Christsoziale hat bei der Bundestagswahl im September bei den Erststimmen ein deutlich schlechteres Ergebnis erzielt als noch 2013. Damals erhielt der Nördlinger Jurist 60,6 Prozent der Erststimmen. Am 24. September dieses Jahres waren es im Wahlkreis Donau-Ries/Dillingen nur 47,0 Prozent. Auch bei den Zweitstimmen verlor die CSU – allerdings nicht so stark, wie bei den Erststimmen. 43,3 Prozent wählten die Christsozialen, vor vier Jahren waren es noch 55,5 Prozent gewesen. Obwohl er den Wiedereinzug in den Bundestag geschafft hatte, war Lange über das Resultat enttäuscht. Der Nördlinger sprach von einem „bitteren Ergebnis“.
Nach dem Rückzug der Abgeordneten Gabriele Fograscher (SPD) ist die Region inzwischen nur noch mit einem Abgeordneten in
Berlin vertreten. Direktkandidat Christoph Schmid konnte zwar ein besseres Ergebnis erzielen, als die Nördlingerin, die bei der Bundestagswahl vor vier Jahren 17,7 Prozent der Erststimmen für sich verbuchen konnte. Der Alerheimer Bürgermeister Schmid kam nämlich auf 18,1 Prozent. Wegen der aussichtslosen Platzierung auf der Liste schaffte der Sozialdemokrat aber den Einzug in den Bun- destag nicht. Die Alternative für Deutschland (AfD) legte auch im Wahlkreis Donau-Ries/Dillingen deutlich zu. Am Ende hatte die SPD bei den Zweitstimmen knapp das Nachsehen mit 13,8 Prozent. Die AfD wurde mit 14,7 Prozent zweitstärkste politische Kraft in Nordschwaben und den zum Wahlkreis gehörenden Teilen von Aichach Friedberg. Stimmenhochburgen der AfD im Kreis Dillingen waren in Blindheim und Syrgenstein (jeweils 20,9 Prozent) sowie in Schwenningen: Dort erhielt die Alternative für Deutschland 21,5 Prozent der Zweitstimmen. Im Schwenninger Wahlbezirk Gremheim allein lag die AfD mit 31,0 Prozent sogar vor der CSU, die auf 27,6 Prozent kam.
Albert Riedelsheimer (Grüne) erzielte 6,4 Prozent – die Partei kam auf 6,9 Prozent. FDP-Direktkandidat Walter Lohner (Gundelfingen) bekam lediglich 5,0 Prozent. Bei den Zweitstimmen erzielte die FDP 9,2 Prozent. Manfred Seel (Linke) erreichte 4,2 Prozent. Polit-Neuling Stephan Stieglauer (Freie Wähler) konnte 5,0 Prozent auf sich verbuchen, lag aber klar vor dem Zweitstimmenergebnis der FW von 3,5 Prozent. Johannes Thum von der ÖDP landete auf dem letzten Platz mit 1,4 Prozent. Lange verfolgte danach in Berlin die Sondierungsgespräche über eine Jamaika-Koalition und bedauerte das Scheitern. In der strittigen Frage der Flüchtlingspolitik sei man „Millimeter vor der Einigung“gestanden. Bei Redaktionsschluss dieses Rückblicks dauerte das Ringen um eine Große Koalition (Union/SPD) an.