Was darf man vom Projekt erwarten?
So gewaltig die Investitionssumme auch ist – die Auswirkungen für Wertingen werden recht bescheiden ausfallen. Denn wenn der Hohlweg einmal ausgebaut ist, wird der Verkehr größtenteils am Ort vorbeigehen. Bleibt zu hoffen, dass die Kapazitäten für diese Strecke ausreichen, 130 Arbeiter zu Spitzenzeiten mit Baumaterial zu versorgen. Verkehr durch den Ort selbst zu leiten, könnte eine Option für den Gasnetzbetreiber werden, wenn diese Kapazitäten nicht ausreichen, beziehungsweise der ausgebaute Hohlweg dennoch zum Flaschenhals wird. Es wäre schön, wenn das Dorf nicht diesem Problem ausgesetzt werden würde.
Die Planer setzen derzeit auf Bürgernähe und machen den Eindruck, als ob es ihnen ernst ist in Sachen Rücksicht und Nachhaltigkeit. Ein Fahrradweg wurde gebaut, bevor die Lastwagen rollen. Für den Naturschutz hat Bayernets einen sicheren Übergang für Kröten versprochen, der vorgelagert zum Hohlweg entstehen soll. Und als Ausgleich für die gefällten Bäume, die den Maschinen im Weg gestanden haben, wurden großflächige Sträucher- und Baumstreifen versprochen.
Die Planer haben natürlich auch einen relativ dankbaren Platz für ihr Großprojekt ausgesucht, das nach Angaben der Betreiber auch in den Dimensionen am Schluss recht bescheiden anmuten wird. Abgeschieden, inmitten von Äckern entsteht dieses Hightech-Bauwerk, das nach Auskunft von Bayernets im Betrieb weder lärmen noch stinken wird. Hoffen wir, dass es bei einer guten Nachbarschaft zwischen Bürgern und dem Unternehmen bleibt. Den Start in die mehrjährige Bauphase hat Bayernets schon einmal gut hingekriegt.