Gründerfestival zur Wiesn Zeit
Rund 5000 Gründer treffen sich auf der „Bits and Pretzels“in München. Mit dabei ist auch Philipp Lahm
München Parallel zum Münchner Oktoberfest treffen sich zurzeit etwa 5000 Vertreter der Start-up-Szene zum bayerischen Gründerfestival „Bits and Pretzels“in München. Während manche Teilnehmer bereits erfolgreiche Unternehmen führen und diese vorstellen, holen sich andere Tipps zur Umsetzung und Finanzierung ihrer Ideen. Wie in der Gründerszene üblich, geben sich die Teilnehmer geschäftstüchtig und gleichzeitig hemdsärmelig – man duzt sich, verbringt zum Abschluss heute einen gemeinsamen Tag auf dem Oktoberfest und schließt im besten Fall gleichzeitig Investorenverträge ab.
Mittlerweile haben auch Weltkonzerne wie SAP, Volkswagen oder die Telekom den Start-upMarkt für sich entdeckt und sind bei der Münchner Gründermesse anwesend, um mit den Unternehmen in Kontakt zu treten. Im SpeeddatingVerfahren haben die Unternehmensgründer Zeit, ihre Ideen zu präsentieren. In den Hallen der Münchner Messe hetzt manch einer von einem Gesprächstermin zum nächsten, in der Hoffnung, einen Investor für sein Projekt zu finden.
Einer, der bereits Geld in Startups investiert, ist der ehemalige FCBayern-Kapitän Philipp Lahm. Er unterstützt die Entwickler des Berliner Unternehmens Fanmiles finanziell und mit strategischen Tipps. Das Punktekonto, das Fanmiles anbietet, richtet sich vor allem an Sportfans. Kaufen diese Fanartikel, Sportkleidung oder Stadionkarten, werden ihnen Punkte gutgeschrieben, die sie später bei den Partnern einlösen können. Mit Schalke, Hertha BSC Berlin und Leverkusen sind bereits drei Fußballklubs im Boot, außerdem finden sich Hersteller von Sportbekleidung und TV-Spartensender unter den Partnern. Das soll allerdings nicht das Ende der Unternehmensidee sein – die Gründer Tobias Schmidt und Alan Sternberg haben vor, die weltweit am meisten genutzte App für Treuepunkte zu werden und damit Branchengrößen wie Payback zu überbieten. Philipp Lahm haben sie mit dieser Vision offenkundig überzeugt. Er ist seit 2016 Partner der Firma und arbeitet mit daran, die Verknüpfung zwischen Fans, Sponsoren und Sportprofis auszubauen.
Er ist nicht der einzige prominente Gast, der auf der Bits and Pretzels im Dialog mit den Start-up-Unternehmern steht. Entertainer Stefan Raab eröffnete das Gründerfestival am Sonntag, obwohl er seit 2015 kaum noch in der Öffentlichkeit auftritt. Mit den Gründern wollte er aber offenbar einige Erfahrungen aus seiner Karriere teilen – schließlich schaffte es der gelernte Metzger mit seinen kreativen Konzepten unter die ganz Großen der Unterhaltungsindustrie.
Schauspieler Kevin Spacey gehört mittlerweile zu den Partnern des Münchner Gründerfestes, er hat international bereits in einige Startups investiert. Er machte deutlich, worum es beim Aufeinandertreffen der Investoren und Gründer im Wesentlichen geht: Eine gute Idee alleine reicht nicht. Die Geldgeber wollen von den Menschen hinter dem Projekt begeistert werden.