Große Show mit dem Kult-Keeper
Was für ein Spektakel. Tim Wiese hat bei seinem Comeback in Dillingen Rekorde gebrochen. 2300 Zuschauer bei einem Fußballspiel der Kreisliga Nord, das hat es in der Region noch nicht gegeben. Etwa 40 Reporter, Fotografen und Kameraleute dürften von dem Auftritt des einstigen Nationaltorwarts am Samstagnachmittag berichtet haben. Die Verleihung des Ulrichspreises, der in der Regel alle zwei Jahre vergeben wird, nimmt sich da bescheiden aus. Sogar ein Team aus England fertigte einen Beitrag vom Wiese-Hype. Und am Samstagabend schafften es Wiese, der jetzt Wrestler ist und The Machine genannt wird, bis ins Aktuelle Sportstudio. Es gibt keinen Zweifel: Dem polarisierenden SSV-Vorsitzenden Christoph Nowak ist mit dem Auftritt des früheren Kult-Keepers von Werder Bremen ein Coup gelungen. Und das, obwohl Nowak von der heimischen Wirtschaft im Vorfeld offensichtlich wenig unterstützt wurde. Auf eine E-Mail an die Dillinger Wirtschaftsvereinigung etwa soll es nicht einmal eine Antwort gegeben haben.
„Maschine“Wiese hat im Vorfeld markige Sprüche geklopft, wie sie die Fans von ihm erwartet haben. Er werde „Ball und Gegner umhauen“und im Kampf eins gegen eins die Sache gegen die Haunsheimer richten. Stürmer Robin Hördegen wiederum kündigte an, dass Wiese Albträume von ihm bekommen werde. Und tatsächlich hat der Goalgetter der Haunsheimer dem Star zwei klasse Treffer eingeschenkt. Was unterm Strich bleibt: Tim Wiese hat sich in Dillingen vorbildlich präsentiert, ganz ohne Starallüren. Er hat gut gehalten, alles gegeben, und sogar drei Mal den weiten Lauf in den gegnerischen Strafraum auf sich genommen, um den Ausgleich zu erzielen. Die Zuschauer haben ein richtig gutes Fußballspiel gesehen. Das war eine erstklassige Werbung für den Fußball – und für Dillingen.