Glinke auf!
Kamelle, Karotten und Kandidaten
Faschingsumzug In der Gärtnerstadt verteilten die Narren Gesundes, aber auch Seitenhiebe an die Anwärter auf den Bürgermeisterposten
Gundelfingen Zum Abschluss der Fasnacht regnete es in der ganzen Republik gestern noch einmal Kamelle. Oder Guazla, wie man hierzulande sagt. Da war auch Gundelfingen keine Ausnahme. Doch in der Gärtnerstadt gab es gestern nicht nur Kamelle – sondern vor allem auch: Karotten. Und so verteilten die Narren im Angesicht der nahenden Fastenzeit eine gehörige Portion Vitamine.
Und ganz nebenbei noch so einige Seitenhiebe in Richtung Bürgermeisterkandidaten. So zog das närrische Faschingskomitee um Walter Hieber mit einer knallbunten „Bürgermeisterwahlkandidatenwaage“durch die Straßen und wog das Schwergewicht Franz Kukla mit Miriam Gruß, Jürgen Hartshauser und Matthias Grätsch auf. Die Fußgruppe Pfab, Blatter und Co. forderte unter dem Motto „Make Gundelfingen great again“sogar gleich „Trump for Burgermeister“und passte damit bestens zur Gundelfinger Kolpingsfamilie, die im Land der unbegrenzten Möglichkeiten unterwegs war. Und würde wirklich Trump künftig den Wilden Westen des Landkreises regieren, dann müsste man sich nicht zwischen dem „Paradiesvogel im Landeanflug, Gruß vom Bundestag“, dem „grätschenden Notnagel der Schwarzen“und dem „Harten mit der Last der Alten“entscheiden. Doch zunächst einmal gab es einen Abgesang auf den Amtsinhaber. Wohl nicht ohne Grund waren die Rathausmitarbeiter in diesem Jahr als Rathaus-Amigos unterwegs. Mit ihrem Schlachtruf „Hasta la vista – Ole“, sagten sie ihrem alten Chef „Auf Wiedersehen“. Der war bei der Gesangseinlage der Fußgruppe Blum-Fink/Müller ausdrücklich nicht gemeint. „Du schwarzer Zigeuner“schmetterten die vor dem Rathaus, wo Familie Althammer mit einem sprudelnden Brunnen vorbeifuhr und damit die Leitungsverlegung der AloisiusQuelle durch die ganze Stadt durch den Kakao, äh, das Wasser, zog. Harfespielender Aloisius inklusive. Stargäste des Umzugs waren aber die beiden Kamele, mit denen die Königin von Togo durch Gundelfingen wogte und das potenzielle Partnerstädtchen schon einmal genau unter die Lupe nahm. Was sie sah, wird ihr gefallen haben. Frohsinn aller Orten. Mit jeder Menge Karotten. Und Brezen in Herzform von Miriam Gruß. I
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