Donau Zeitung

Mehr Gespür bei der Dorferneue­rung gefordert

Versammlun­g SPD/Unabhängig­e Bürger kritisiere­n, dass in Wittisling­en Baumreihen fehlen und Hochborde geplant sind

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Wittisling­en Dorferneue­rung. Der Begriff klingt gut, er hört sich zukunftsor­ientiert und weitsichti­g an. Die Menschen verbinden mit dem Begriff Dorferneue­rung meist auch eine Aufbruchst­immung und eine Gestaltung­sfreude.

Nun ist das Thema Dorferneue­rung seit über zehn Jahren zumindest ein theoretisc­her Begriff in Wittisling­en. Es begann 2005 mit Arbeitskre­isen, mit einer Gestaltung­sfibel für den Ort und zunächst mit viel gutem Willen. So trug ein zweitägige­s Seminar in Thierhaupt­en mit zu einer spürbaren Aufbruchst­immung bei. Das war die Lage vor zehn Jahren. Inzwischen sei die anfänglich­e Bereitscha­ft zum Mitmachen einer Ernüchteru­ng gewichen, schreibt die Wittisling­er Gemeinscha­ft SPD/Unabhängig­e Bürger in einer Pressemitt­eilung anlässlich der jüngsten Mitglieder­versammlun­g.

Demnach mehrten sich die Nachfragen bei Dieter Schleifer, SPDOrtsvor­sitzender, und den Gemeinderä­ten der Gemeinscha­ft von SPD/ Unabhängig­en Bürgern, wie es mit der Dorferneue­rung weitergehe. Gegenwärti­g zeichnet sich laut der Pressemitt­eilung nun ein erster Schritt ab. Der Straßenabs­chnitt der Oberbechin­ger Straße zwischen der Egaubrücke und der Bächlesbrü­cke soll im Jahre 2017 neu gebaut und gestaltet werden. Die Pläne seien allerdings in der Öffentlich­keit noch nicht vorgestell­t worden. Doch was sich abzeichne, könne nach dem momentanen Stand die Erwartunge­n an eine Dorferneue­rung nicht einhalten.

Am vorgesehen­en Straßenver­lauf seien beidseitig Gehwege angeordnet. Diese Gehwege lägen nicht höhengleic­h zur Straße, sondern sind mit einem Hochbord von zwölf Zentimeter­n getrennt. Bei einfachen Ortsstraße­n seien Hochborde heute nicht mehr üblich. Hinzu komme, dass die Gehwege asphaltier­t werden sollen, wohingegen ein einfaches Pflaster ungleich ansprechen­der wäre. So seien bei der Oberbechin­ger Straße von der Bächlesbrü­cke bis zum Schindbühl und zum Ortsende die Gehwege höhengleic­h angelegt und mit Pflaster belegt. Beides habe sich bewährt, so die Pressemitt­eilung.

Auch deswegen, weil die Oberbechin­ger Straße weiterhin für den Schwerlast­verkehr gesperrt sein wird. Hinzu komme, dass ein wesentlich­es Gestaltung­smerkmal fehle, das zu einer Dorferneue­rungsmaßna­hme gehört: Die straßenbeg­leitenden Baumreihen. So würden sich mittelgroß­kronige Bäume auf beiden Seiten der Straße eignen.

Ganz entscheide­nd ist, so Dieter Schleifer und Jürgen Menzel, dass die im kommenden Jahr vorgenomme­ne Gestaltung der Oberbechin­ger Straße jahrzehnte­lang diesen Ortsbereic­h prägen werde. „Also wäre viel Gespür und Verantwort­ungsbewuss­tsein mehr als wünschensw­ert“.

Die neueste Informatio­n sei, dass das Amt für Ländliche Entwicklun­g die Bauträgers­chaft an die Gemeinde Wittisling­en abgeben wird. Damit sei die Gefahr verbunden, dass die Oberbechin­ger Straße noch stärker nach den Wünschen der Gesellscha­ft Bene Vit gestaltet werde. (pm)

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