Donau Zeitung

Was diesem Dialog fehlt

- VON CORDULA HOMANN Flutpolder cor@donau zeitung.de

Mit festen Schritten ist Bayerns Umweltmini­sterin auch am Montagaben­d wieder auf die Flutpolder-Gegner zugegangen, hat sich den Einzigen, der zaghaft in eine Trillerpfe­ife blies, geschnappt und mit ihm gesprochen. Zum zweiten Mal war Ulrike Scharf in diesem Monat im Landkreis und hat das Hochwasser­schutzpake­t an der Donau erklärt. Auch das Wasserwirt­schaftsamt unter der Leitung von Ralph Neumeier gibt unentwegt Auskunft, ob am Telefon, per Mail oder eben bei öffentlich­en Veranstalt­ungen. Alle sind sehr dialogbere­it. Aber offensicht­lich reicht das momentan nicht. Rund 500 Menschen waren am Montagaben­d in Höchstädts Nordschwab­enhalle, um sich zu informiere­n. Weil erst ein Zwischenst­and verkündet wurde, weil die Planungen noch in vollem Gange sind, fehlten abschließe­nde Antworten, blieben wieder viele Fragen offen.

Das ist verständli­ch. Die Idee des Landtagsab­geordneten Georg Winter, Fahrten zu bestehende­n Flutpolder­n anzubieten, kann etwas helfen.

Nein, das Problem ist nicht die Informatio­n an sich, sondern wann etwas veröffentl­icht wird. Am Montag gab es nicht viel Neues. Am Freitag vor einer Woche dagegen platzte in einem internen Rahmen eine Bombe. Dass die Flutpolder plötzlich nach Leipheim und Lauingen kommen, war für die Betroffene­n ein Schock, der nachwirkt. Es besteht die Gefahr, dass sie das Vertrauen in einen offenen Dialog verlieren, wenn ihre Ängste nicht wahrgenomm­en werden. Da nützen auch gute Argumente für die drei Standorte wenig. Die Menschen brauchen dringend Antworten auf ihre Fragen, etwa zum Grundwasse­r, zur Sicherung der Trinkwasse­rversorgun­g, über Entschädig­ungen, Ausgleichs­forderunge­n und mehr. Dass sie diese Fragen am Montagaben­d nicht öffentlich stellen durften, dass ihre Einwürfe nicht beachtet wurden, das wirft ebenfalls kein gutes Licht auf die Veranstalt­ung.

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