Deutsche Welle (German edition)
Verbraucherpreise: Keine Entwarnung imSupermarkt
Die Deutschen geben im internationalen Vergleich wenig Geld für das Essen aus. Daran haben auch die Preissteigerungen seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der daraus folgenden wirtschaftlichen Verwerfungen grundsätzlich nichts geändert.
Das merken vor allem jene, die einen relativ großen Teil ihres Einkommens an der Supermarktkasse lassen müssen. Doch auch, wer nicht auf den Cent schaut, hat oft schlucken müssen: So kostete etwa der 400-Gramm-Becher irischer Butter monatelang 4,99 Euro.
Seit einigen Wochen kostet das gleiche Produkt nur noch 4,29 Euro. Im Kühlregal liegt auch deutsche Butter - als Hausmarke des Discounters - und kostet mitunter nur noch 1,59 Euro für 250 Gramm.
Eine ähnliche Entwicklung gibt es auch bei Käse und Nudeln.
Geduld und Vertrauen gefordert
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht sogar eine Trendwende bei der In ation in Deutschland: "Wir dürften den Höhepunkt der In ation erreicht haben. Die Trendwende ist eingeleitet", zeigte sich Kerstin Bernoth vom DIW, dem Redaktions netzwerk Deutsch land (RND) gegenüber zuversichtlich.
Man solle aber nicht erwarten, dass die Preise nun überall elen, fügte sie hinzu: "Es bedeutet nur, dass die Preise nicht weiter steigen werden. Wir müssen uns an die aktuellen Preise gewöhnen." Man müsse jetzt Geduld haben und "darauf vertrauen, dass sich die Preise auf lange Sicht wieder niedriger einpendeln".
"Weiter eher steigende Preise"
Kai Hudetz, der Geschäftsführer des Institutes für Handelsforschung in Köln (IFH), klingt weni
ger euphorisch. Er nennt die Gründe der Preissteigerungen, die noch nicht ausgestanden seien: "Die sprunghaft angestiegenen Energie-, Logistik- und Rohsto kosten haben eine Kettenreaktion ausgelöst", sagte er zur DW. "Alle Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette hatten und haben mit steigenden Kosten zu kämpfen. Viele Mehrkosten sind aber bereits an die Verbraucher durchgereicht, daher sind die Teuerungsraten aktuell geringer und es sind zumindest punktuelle Preissenkungen möglich."
Daher könne man noch kein "Ende der In ation" ausrufen, denn noch immer stiegen "die Preise bei mehr Produktkategorien als dass sie sinken. Einige Hersteller haben Preissteigerungen angekündigt, die der Handel angesichts niedriger Margen weitergeben muss. Auch die vergleichsweise hohen Lohnabschlüsse ießen in weiter eher steigende Preise ein."
Die Macht der Discounter
Ein Grund für das im internationalen Vergleich niedrige Preisniveau
bei Lebensmitteln in Deutschland ist die Marktmacht der Discounter. Nur vier große Unternehmen - Rewe, Edeka, Aldi und Lidl - teilen sich die größten Marktanteile und
stehen im harten Wettbewerb untereinander. Ihre quasi monopolis
tische Macht nutzen sie, um die Zulieferer zu immer niedrigeren
Angebotspreisen zu zwingen.
Während des vergangenen Jahres hätten die Discounter ihre Marktanteile sogar noch steigern können, sagt der Chef von Lidl Deutschland, Christian Härtnagel. Die steigenden Preise hätten mehr Kunden in die noch immer relativ günstigen Discountmärkte geführt, der Umsatz sei gestiegen.
Die aktuellen Verhandlungen um die Einkaufspreise seien intensiv, so Härtnagel. "Wir kennen die Entwicklung der Rohsto märkte", zitiert ihn die Deutsche Pres seagen - tur. "Wir wissen ungefähr, wie viel Personal- und Energiekosten in den einzelnen Produkten stecken. Und wir tun alles, um zum Verhandlungserfolg zu gelangen, damit wir eben auch den bestmöglichen Preis an die Kunden weitergeben können." Andererseits nehmen Lebensmittelketten wie Edeka und Rewe auch Produkte bestimmter Anbieter aus den Regalen, um in den Preisverhandlungen Druck auch die Hersteller auszuüben.
Keine rasche Wende
Lidl akzeptiere, dass die Hersteller
Kostensteigerungen bei Energie oder Rohstoffen haben. "Natürlich ist die ein oder andere Forderung angemessen. Wir verhandeln intensiv, damit die Preissteigerungen im Rahmenbleiben - und verhandeln etwas länger, wenn diese aus unserer Sicht unangemessen sind."
Auf der anderen Seite wolle Lidl aber schnell reagieren, wenn es Entspannung auf den Rohsto - märkten gibt, so Härtnagel mit Blick auf die vergangenen Preissenkungen bei Butter, Nudeln oder Käse. Dennoch dämpft er Ho nungen auf eine rasche und umfassende Preiswende.
Eine Preiswende kann auch IFH-Geschäftsführer Kai Hudetz nicht erkennen. Zwar stiegen die Grundpreise nicht mehr so stark wie Ende des letzten Jahres, so Hudetz zur DW. "Aber sie sinken nur vereinzelt und dann nur leicht. Wir sehen vor allem Aktionspreise, mit denen preisbewusste Konsumenten angesprochen werden. Preissenkungen sind auch bei Gemüse und Obst zu erkennen, zumeist aus saisonalen Gründen."
Billig war gestern
Nach allgemeiner Einschätzung wird eine Rückkehr zum gewohnten, sehr niedrigen Preisniveau bei Lebensmittel also noch länger auf sich warten lassen. Die Marktmacht der vier großen Discounter wird, sehr zum Leidwesen der Erzeuger, weiterhin die Einkaufspreise so weit drücken, wie es nur möglich ist. Aber den gestiegenen Kosten für Personal, Energie und Distribution auf der eigenen wie auf der Seite der Produzenten können sich auch Aldi, Lidl und Co nicht entziehen.
Auch für Kai Hudetz ist klar, dass das Preisniveau noch länger hoch bleiben wird. Zwar werde "der intensive Preiswettbewerb mit der hohen Dichte an Supermärkten und Discountern dafür sorgen, dass wir auch in Zukunft vergleichsweise wenig für Lebensmittel ausgeben müssen. Aber das heißt nicht, dass die Lebensmittelpreise wieder auf das Vorkrisenniveau sinken werden. Wir werden uns zumindest kurz- und mittelfristig an höhere Lebensmittelpreise gewöhnen müssen."
wir unsere Ernährung umstellen müssen, um unseren Nahrungsmittelkonsum nachhaltiger zu gestalten. Das bedeutet: weniger Abfall und weniger Fleisch. Der andere Ansatz ist, dass wir bessere Technologien brauchen, um landwirtschaftliche Methoden zu entwickeln, die umweltfreundlichqsind."
Zum Einen müssen wir die Art und Weise ändern, wie Lebensmittel produziert werden. Dazu müssen wir vor allemqweniger Proteine und Nährstoffe tierischen Ursprungs konsumieren.qAber das allein reicht noch nicht aus. Wie viele Experten ist auch Qaim der Meinung, dass Gentechnologien ein wesentlicher Bestandteil der Strategie sind, die ein nachhaltiges Ernährungssystem scha t.
"Alle wollen immer mehr Lebensmittel auf immer weniger Fläche produzieren und mit weniger chemischen Pestiziden und Düngemitteln. Wenn man [mit Hilfe der Gentechnik - Anm.d.Red] P anzen entwickeln kann, die toleranter und widerstandsfähiger sind, dann ist das eine gute Sache", erklärt Qaim.
Was genau sind gentechnisch veränderte Lebensmittel?
Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) sind Organismen, deren DNA verändert wurde und damit auch ihre Eigenschaften.qGentechnisch veränderte P anzen können den Ertrag verbessern, Resistenzen gegen Schädlinge, Frost oder Trockenheit bilden oder zusätzliche Nährstoffe einbringen.
P anzen können auch dahingehend modi ziert werden, dass sie den Kohlensto ausstoß verringern und die Nachhaltigkeit der Lebensmittelproduktion erhöhen. Obwohl der Anbau von gentechnisch veränderten P anzen weit verbreitet ist, werden dafür nur et - wa 10% der Fläche eingesetzt, die für gentechnisch nicht veränderte P anzen genutzt wird.
"GVO ist nichts anderes als eine Technik zur P anzenzüchtung. Sie ist ähnlich wie die Kreuzung, die wir seit Tausenden von Jahren praktizieren. Aber sie ist ausgefeilter, so dass wir sehr schnell sehr präzise Veränderungen vornehmen können", sagt David Spencer, ein Phy topathologe und Sprecher von Replanet, einer Allianz von Nichtregierungsorganisationen, die sich für wissenschaft lich fundierte Lösungen gegen den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt einsetzt. Ihre Kampagne Reboot Food konzentriert sich auf nachhaltige Lebensmittelproduktion.
Erstmals wurden GVO 1994 in Form vonqgenetisch modi zierten Tomatenp anzen in den USA eingeführt. Sie reiften langsamerqund waren dadurch länger halt bar. Seitdem wurde eine Vielzahl derart modi zierterqNutzp anzen wie Sojabohnen, Weizen und Reis für die landwirtschaftliche Nutzung zugelassen. Das gleiche gilt fürq gentechnisch veränderte Bakterien, die große Mengen an Proteinen erzeugen können.
Wissenschaftler in Indien haben Sorten von Sub-1-Reis entwickelt, die viel widerstandsfähiger gegen Überschwemmungen sind. Denn die sind ein großes Problem in den Reisanbaugebieten im Norden Indiens und Bangladeschs, das sich mit dem Fortschreiten der Klimakriseq weiter verschlimmern wird. Inzwischen verwenden 6 Millionen Bauern in der Region Sub-1Reis, um ihre Ernten vor Über utungen zu schützen.
Der sogenannte Golden Rice hingegen wurde durch genetische Veränderungen mit Vitamin A angereichert, um den Vitamin-AMangel bei Menschen in Teilen Asiens und Afrikas zu bekämpfen.
Resistent gegen Krankheiten
Die Gene-Editing-Technologie hat auch dazu beigetragen, die P anzenproduktion vor Schädlingsbefall zu schützen. Im späten 20. Jahrhundert hätte das PapayaRingspot-Virus die Papayap anzen auf Hawaii fast ausgerottet. Ein Wissenschaftler aus der Gegend aber entwickelte eine modi - zierte Papaya, die gegen das Virus resistent war. Das Saatgut wurde an die Landwirte verteilt und rettete ein Jahrzehnt später die gesamte Papayaproduktion.
Der Phy topathologe David Spencer hat anq der Bekämpfung von Pilzkrankheiten gearbeitet, die sich in Amerika auf Sojabohnen ausbreiten.q "Derzeit gibt es keine wirkliche Lösung, außer dem massiven Einsatz von Fungiziden. Aber dieqmöchte niemand. Also haben wir daran gearbeitet, Gene oder DNA-Veränderungen von entfernt verwandten P anzen hinzuzufügen, um eine bessere Resistenz gegen den Pilz zu erreichen", erklärt Spencer.
Diskussion umqGentechnik
Noch immer haben viele Menschen Schwierigkeiten, sich mit dem Gedanken anq gentechnisch
anzu
veränderteq Lebensmitteln
Meinungsumfrage aus dem Jahr 2020 ergab, dass
freunden. Eine
50% der Teilnehmer in 20 untersuchten Ländern gentechnisch veränderte Lebensmittel für nicht sicher hielten.
Als gentechnisch veränderte P anzen vor 30 Jahren entwickelt wurden, gab es auch bei Wissenschaftlern Zweifel und Bedenken hinsicht lich der Sicherheit. Heute aber sieht die Situation anders aus.
James Rhodes ist Analyst für biologische Sicherheit bei Biosafety South Africa und bestens mit dem Thema vertraut.q "Wir haben Informationen und Erkenntnisse ausq überq 30 Jahren, die zeigen, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel völlig sicher sind, wenn es um den Verzehr geht. Diese Informationen zeigen auch, dass sie für die Umwelt nicht gefährlich sind", sagte Rhodes.
Laut Rhodes ist es in keinem Land möglich, GVOq einzusetzen, ohne umfangreiche behördliche Anforderungen zu erfüllen.q"Wenn sie dann schließlich auf dem Feld landen und kommerziell zugelassen sind, haben sie insbesondere hinsicht lich derq Risiken eine lange Entwicklungs- und Testphase durchlaufen", fügt der Wissenschaft ler hinzu.
Monsanto hat den Ruf von GV-Lebensmitteln ruiniert
Matin Qaim ist der Meinung, dass die Diskussionqum GVO mit einer Debatte über die industrielle Landwirtschaft derq Unternehmen vermischt wurde. Das Schreckgespenst Monsanto schwebt noch immer über der Branche. "Es gibt Befürchtungen, dass Unternehmen wie Monsanto, die mehr Pestizide, Monokulturen und schlechte Formen von Landwirtschaft fördern, den Landwirten Saatgut zu teuren Preisen verkaufen", so Qaim. Aber, so argumentiert er, die Probleme beträfen eher dieqRegulierung der entsprechenden Technologie als die gentechnische Bearbeitung selbst.
"Es ist einfach das falsche Modell, wenn industrielleq Landwirt - schaft von einigen wenigen Unternehmen beherrscht wird. Aber das hat nichts mit der Gentechnologie an sich zu tun. Ein Verbot von GVOqwäre so, als würde man das Internet verbieten, weil dort illegale Drogen und Pornogra e verkauft werden", so Qaim.
Die GV-Lebensmittelindustrie verändert sich
Die gentechnisch verändertenq landwirt schaftlichen Produkteqent wickelnqsich mitt lerweile weg von den großen, dominanten Unternehmen wie Monsanto. Diese Produkte konzentrieren sich zunehmend auf soziale und öffentliche Unternehmen. Dieq Branche sucht nach lokalen Lösungen, die dann Kleinbauern in Entwicklungsländern helfen können.
Die Regulierung und die Lizenzierung spielen dabei eine wichtige Rolle. Viele, darunter auch Replanet, befürworten nachdrücklich GV-Technologien und OpenSource-Saatgut,qdas frei verfügbar ist und von jedem genutzt werden kann.
"Man kann gentechnisch veränderte Organismen ohne die Patente von humanitären öffentlichen Organisationen entwickeln. Wir müssen das Ganze auf intelligente Weise regulieren,q und wir müssen für einen gesunden Wettbewerb auf dem Markt sorgen. Die industrielle Landwirt schaft großer Unternehmen ist da das falsche Modell", ist Qaim überzeugt.
Letztlich geht es darum, eine Art der Lizensierung zu schaffen, mit deren Hilfeqsich die Bauern vor Ort an die Anforderungen einer nachhaltigen Landwirtschaft anpassen können. Wegen der steigenden Bevölkerungszahlen und desqKlimawandels muss das möglichst schnell passieren. Rhodes ist überzeugt, dass neue GVO-Technologien umso besser akzeptiert werden, je größer der Bedarf ist. Das habe der Fall desqPapayavirus eindeutig gezeigt.
In einem Labor im Keller des Schlosses Hohentübingen ndet der Mediziner Friedrich Miescher im Kern von Eiterzellen die Nukleinsäure. Heute bekannt als DNS (Desoxy ribonukleinsäure) oder auch DNA (Engl.: Desoxy ribonucleinacid). Dass er damit die Grundlage der Vererbung entdeckt hat, war ihm allerdings nicht klar.
Ludwig Karl Martin Leonhard Albrecht Kossel (ja, so lange Namen hatte man damals) gewinnt den Nobelpreis für die Identi zierung der vier DNA-Bausteine: Adenin, Cy tosin, Thy min und Guanin. Außerdem entdeckte er auch Uracil, einen RNA-Baustein. Dass diese Bausteine die chemische Sprache des Lebens sind, wusste aber auch er nicht.
Dass die DNA die Erbinformationen trägt, wird erst 30 Jahre später von Oswald Avery nachgewiesen. Er zeigt, dass Bakterien durch den Austausch von Nukleinsäuren, also DNA, neue Fähigkeiten erhalten. Damit ist klar: Die DNA enthält übertragbare und damit vererbbare Informationen. Wie die Vererbung funktioniert, kann sich damals aber noch niemand vorstellen.
James Watson und Francis Crick veröffent lichen ihre Arbeit zur 3D-Struktur der DNA. Mithilfe von Röntgenaufnahmen von Maurice Wilkins und Rosalind Franklin können sie zeigen: Die DNA besteht aus zwei gewundenen Strängen, der Doppelhelix. Man kann sie sich wie eine eingedrehte Strickleiter vorstellen.
Mit der Aufdeckung der dreidimensionalen Struktur liefern Watson und Crick auch eine Hy pothese für den Vererbungsmechanismus. Die DNA-Stränge sind komplementär aufgebaut. Aufgetrennt liefert ein Strang jeweils die Vorlage für den Aufbau des anderen Strangs. So kann die DNA "kopiert" werden. Die Hy pothese wurde 1958 von Matthew Meselson und Franklin Stahl belegt.
Frederick Sanger entwickelt die erste Sequenzierungsmethode, mit der die Reihenfolge der DNABausteine auf dem DNA-Strang ausgelesen werden kann. Der erste Organismus, dessen Genom entschlüsselt wurde, ist übrigens ein Virus mit dem Namen φX174
Kary Mullis er ndet die Poly - merase-Kettenreaktion, kurz PCR (Engl: Poly merase chain reaction). Mit der Methode lassen sich DNAFragmente in vitro, also im Glas, schnell und einfach vervielfältigen und dann analy sieren. Modi ziert ist die PCR-Technik heute zum Beispiel eine Grundlage für CoronaTests.
Eine erste Version der kompletten menschlichen DNA wird publiziert. Seit 2003 gilt das menschliche Genom als vollständig "entschlüsselt". Das wir jetzt wissen, wie die DNA aufgebaut ist, bedeutet zwar nicht, dass wir die Funktion jedes Genes kennen. Die Sequenzierung bildet aber die Grundlage, um zum Beispiel den Ein uss unserer Gene auf die Gesundheit besser zu verstehen.
Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier publizieren ihre Arbeit zu CRISPR/Cas9 als ein System für die gezielte Bearbeitung von DNA. Mithilfe der Genschere können Forschende bestimmte Gene auswählen, korrigieren, herausnehmen oder austauschen. Der Mensch wird vom Geschöpf zum Schöpfer.
Der chinesische Forscher He Jiankui verkündet, er habe mit der Genschere CRISPR/Cas9 das Erbgut von Babys so verändert, dass sie immun gegen HIV seien. Weltweit löst dieser Tabubruch Entset - zen aus. Regierungen, Universitäten und Hunderte Wissenschaftler distanzierten sich von dem Menschenversuch.
Die Akademie der Wissenschaften in Stockholm zeichnet Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna mit dem Chemie-Nobelpreis aus. Ihre Genschere CRISPR/Cas9 habe die molekularen Lebenswissenschaften revolutioniert, neue Möglichkeiten für die P anzenzüchtung gebracht, trage zu innovativen Krebstherapien bei und könne den Traum von der Heilung vererbter Krankheiten wahr werden lassen.
Autorin/Autor: Sophia Wagner