Deutsche Welle (German edition)
Eintracht Frankfurt auf Champions-League-Kurs
Die Eintracht holt am 20. Bundesliga-Spieltag in Hoffenheim den nächsten Sieg. Die Partie zwischen Bielefeld und Bremen wird wetterbedingt abgesagt. Der BVB steckt in der Krise. Leverkusen und Köln rehabilitieren sich.
Zum neunten Mal in Folge ungeschlagen, dabei zum siebten Mal als Sieger vom Platz gegangen - Eintracht Frankfurt hat seine beeindruckende
Erfolgsserie auch in Hoffenheim fortgesetzt. Mit 3:1 behielten die
Frankfurter die Oberhand und dürfen so langsam davon träumen, in der kommenden Saison wieder international dabei zu sein. Nachdem der TSG kurz nach der Halbzeitpause der 1:1Ausgleich gelungen war, entschied ein Doppelschlag innerhalb von 90 Sekunden die Partie.
"Wir haben vorne einfach die Qualität, dass wir die Tore zum richtigen Zeitpunkt machen", analysierte Frankfurts Innenverteidiger Martin Hinteregger bei Sky und wollte nicht leugnen, dass man mit einer EuropapokalTeilnahme liebäugelt. "Natürlich registriert man die Tabelle und
schaut sie sich auch an", sagte der Österreicher. "Wir sind jetzt gut dabei und wollen international spielen, aber es ist noch ein weiter Weg. Momentan aber liegt die Eintracht erstmal mit 36 Punkten auf dem vierten Rang.
"Ich finde, es war ein guter und cleverer Auftritt", lobte Eintracht-Trainer Adi Hütter, der 2021 mit seiner Mannschaft 19 von 21 möglichen Punkten geholt hat. "Weil wir Selbstvertrauen haben, kommen wir auch nach Rückständen zurück. Die Siege geben natürlich auch die gewisse Lockerheit, die man braucht", beschrieb der Österreicher den augenblicklichen Lauf seines Teams. "Irgendwann werden wir auch mal wieder ein Spiel verlieren, aber aktuell sind wir sehr schwer zu schlagen." gegen den Rivalen verloren zu haben und die verpassten Punkte im Kampf um die vorderen Plätze. "Die Leistung hat nicht gereicht, um das Spiel zu gewinnen", bemängelte Gladbachs Trainer Marco Rose. "Köln war uns bei der Haltung voraus, und wir schenken zwei Tore her. Jetzt müssen wir Boden gut machen."
Gleiches gilt auch für die andere Borussia aus Dortmund. Deren Trainer, Edin Terzic, war nach der 1:2-Niederlage des BVB beim SC Freiburg nach eigener Aussage nicht nur enttäuscht, sondern sauer. "Es sind wieder Fehler passiert, die so nicht passieren dürfen", sagte der 38Jährige. "Das war heute einfach zu wenig und wir fordern mehr von uns, um erfolgreich zu sein."
Für Terzic, der beim BVB als Nachfolger von Lucien Favre bis zum Saisonende Verantwortung trägt und sein Team in die Champions League führen soll, war es bereits die vierte Niederlage im neunten Bundesligaspiel, die dritte in den vergangenen vier Partien. Der BVB steckt in einer Ergebniskrise, wie schon bei den vergangenen Auftritten verpassten die Dortmunder die Wende zum Guten. Immer mehr wird deutlich, dass es der Mannschaft offenbar an Mentalität mangelt.
In der Tabelle hat der BVB als Sechster nun vier Punkte Rückstand auf den Vierten Frankfurt. "Das Ziel Champions League ist natürlich in Gefahr", gab BVB-Verteidiger Mats Hummels zu. "Das ist jetzt das Mindeste, was wir erreichen wollen." bei Bayer Leverkusen. Nach der peinlichen Pokalpleite bei Viertligist Rot-Weiss Essen rehabilitierte sich die Werkself mit einer überzeugenden Offensivleistung und einem 5:2-Erfolg gegen den VfB Stuttgart. Allerdings hatten die Leverkusener Glück: Direkt vor dem vorentscheidenden 3:1 war Bayer-Verteidiger Timothy Fosu-Mensah im eigenen Strafraum an der erhobenen Hand angeschossen worden. Der Schiedsrichter ahndete dieses klare Handspiel jedoch nicht. VfB-Torhüter Gregor Kobel war daraufhin ratlos: "Wir hatten jetzt mehrere Schulungen und ich finde es extrem schwer zu entscheiden: Was ist Handspiel? Was ist kein Handspiel? Was ist aktiv?", sagte er. "Aber eine Hand des Verteidigers hat über Schulterhöhe nichts zu suchen, das ist uns auch ganz klar so kommuniziert worden."
Für besonderen Ärger auf Stuttgarter Seite sorgte die Tatsache, dass der Videoschiedsrichter sich die Szene nicht noch einmal anschaute. Zwar gab es nach dem Tor eine VARUntersuchung, allerdings ging es nicht um das vermeintliche Handspiel, sondern um eine mögliche Abseitsstellung von Vorlagengeber Moussa Diaby. VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo war irritiert: "Ich bin davon ausgegangen, dass es gecheckt worden ist. Wenn nicht, habe ich kein Verständnis dafür. Und dann soll mir jemand sagen, warum", sagte er.
Auch beim Spiel zwischen dem FC Augsburg und dem VfL Wolfsburg hatte der Videoschiedsrichter viel zu tun: Die Wolfsburger erzielten insgesamt vier Treffer, gewannen am Ende aber nur 2:0. In der zweiten Halbzeit traf Ridle Baku dreimal, stand dabei allerdings zweimal knapp im Abseits, woraufhin der VAR eingriff und die Tore wieder annullierte. Da mit dem Sieg aber Platz drei gefestigt werden konnte, war letztlich auf Wolfsburger Seite keiner böse. "Es ist sehr erfreulich, wir hatten eine perfekte Woche. Drei Siege, dreimal zu Null gespielt und zum Abschluss heute eine sehr gute Leistung von uns."
Verlierer des Spieltags war einmal mehr der FC Schalke 04, der mit 0:3 gegen RB Leipzig den Kürzeren zog. Zwar hielten die Schalker lange das 0:0, dann aber machte Neuzugang Shkodran Mustafi einen entscheidenden Fehler. Bei einem Eckball in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ließ er seinen Gegenspieler Nordi Mukiele frei zum Kopfball kommen. Es stand 0:1. "Unterm Strich bin ich mit seiner Leistung nicht hundertprozentig zufrieden, aber mit seinem Einsatz", sagte Schalkes Trainer Christian Gross über Mustafi. "Er wird für die Zukunft der richtige Transfer für uns sein. Er ist eine große Persönlichkeit und wird uns enorm helfen."
Allerdings wird die Zeit für diese Hilfe immer knapper: Abstiegskonkurrent FSV Mainz 05 tat den Schalkern nämlich keinen Gefallen, sondern gewann gegen Union Berlin mit 1:0 und hat als Vorletzter jetzt bereits fünf Punkte Vorsprung auf Schalke. Zum Relegationsplatz, den Arminia Bielefeld mit 17 Zählern belegt, sind es für Schalke nach wie vor neun Punkte. Allerdings hat die Arminia ein Spiel weniger, weil ihr Sonntagsspiel gegen Werder Bremen wegen zu starken Schneefalls und Unbespielbarkeit des Platzes nicht stattfinden konnte.
Vierter Teilnehmer im ärgsten Abstiegskampf ist Hertha BSC. Die Berliner verloren am Freitagabend mit 0:1 gegen den unangefochtenen Ta b e l - lenführer FC Bayern München und liegen nach 20 Spielen ebenfalls erst bei 17 Punkten.
TSG Hoffenheim - Eintracht Frankfurt 1:3 (0:1)
Tore: 0:1 Kostic (15.), 1:1 Bebou (47.), 1:2 Ndicka (62.), Silva (64.)
Borussia Mönchengladbach - 1. FC Köln 1:2 (1:1)
Tore: 0:1 Rexhbecaj (3.), 1:1 Neuhaus (16.), 1:2 Rexhbecaj (55.)
Bayer Leverkusen - VfB Stuttgart 5:2 (2:0)
Tore: 1:0 Demirbay (18.), 2:0 Demirbay (31.), 2:1 Kalajdzic (50.), 3:1 Bailey (56.), 4:1 Wirtz (68.), 4:2 Kalajdzic (77.), 5:2 Gray (84.)
SC Freiburg - Borussia Dortmund 2:1 (0:0)
Tore: 1:0 Jeong (49.), 2:0 Schmid (52.), 2:1 Moukoko (76.)
Hertha BSC - Bayern München 0:1 (0:1)
Tore: 0:1 Coman (21.)
FC Schalke 04 - RB Leipzig 0:3 (0:1)
Tore: 0:1 Mukiele (45.+3), 0:2 Sabitzer (73.), 0:3 Orban (87.)
FSV Mainz 05 - 1. FC Union Berlin 1:0 (1:0)
Tore: 1:0 Niakhaté (22./Foulelfmeter)
FC Augsburg - VfL Wolfsburg 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Weghorst (38.), 0:2 R. Baku (59.)
Arminia Bielefeld - Werder Bremen -:wegen starken Schneefalls abgesagt
die Borussia nach Dänemark aus. "Stand jetzt können wir nicht im Borussia-Park spielen, sondern müssen uns einen Ausweichort suchen. Wir haben beim FC Midtjylland, aber auch bei anderen Klubs angefragt", erklärte Eberl.
Karl Lauterbach hält die Austragung der EuropacupSpiele grundsätzlich für "das falsche Signal". In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte er: "Wir sollen derzeit alle auf Reisen verzichten, diesen Appell hat auch die Bundeskanzlerin gesetzt, und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum wir da für einen Profi-Zirkus eine Ausnahme machen sollten." Die Gefahr, das Virus einzuschleppen, sei gegeben, so Lauterbach.
Ähnlich sieht es die Sportausschuss- Vorsitzende des Bundestags, Dagmar Freitag. "Aufgrund der bekannten Mutationen des Virus ist jegliche Ein- und Ausreise in und aus anderen Ländern eine zuviel", sagte die SPD-Politikerin am Sonntag der Deutschen PresseAgentur (dpa). "Ich halte auch die Reisen von Fußballspielern für unangemessen." Dies gelte erst recht, wenn es sich um Vereine aus Hochrisiko-Ländern wie beispielsweise Großbritannien handele. Der UEFA und den Vereinen gehe es "allein um das Geld", meinte Freitag. Auch der FC Bayern hatte sich am Wochenende auf Reisen begeben, am Montag bestreitet der Champions-League-Sieger in Katar sein Halbfinale bei der Klub-WM.
asz/tk (SID, dpa)
Ägypten. Am Donnerstag kommender Woche wird dann das Endspiel ausgetragen. dira verpflichtet, den Weltmeister von 2014, der mit seiner Erfahrung dabei helfen soll, die langersehnte Erfolgsgeschichte mit dem Berliner Traditionsverein endlich zu starten. Schließlich belegen die Herthaner derzeit Platz 15 in der Tabelle - und sind trotz der großen Investitionen von rund 80 Millionen Euro akut abstiegsgefährdet. Lediglich ein Sieg aus den vergangenen zehn Partien steht nun zu Buche. Es wird also höchste Zeit. Und der 33Jährige, zuletzt bei Juventus Turin kaum noch berücksichtigt, soll den stotternden Hertha-Motor in Fahrt bringen. Allerdings auf der Position, die ihm Dardai über weite Teile bei diesem Spiel zugedacht hatte, konnte er schlicht nicht helfen. Khedira saß über 80 Minuten auf der Reservebank oder machte Aufwärmübungen hinter dem Hertha-Tor. "Es war ein gutes
Gefühl, wieder gebraucht zu werden, auch wenn es sehr kurz war", sagte Khedira.
Und so spielten die Bayern, wie sie es so häufig tun, wenn sie ihre Pflicht erfüllen müssen. Sie zogen das Tempo an, wenn es sein musste. Sie spielten ihre individuelle Schnelligkeit aus, wenn Kingsley Coman oder Leroy Sané auf den Außenbahnen sich den Ball schnappten und in die Mitte zogen. So entstand auch die BayernFührung, als Coman aus 16 Metern abzog und Niklas Stark so unglücklich abfälschte, dass der Ball über Torhüter Rune Jarstein hinweg ins Tor fiel. Das war der 51. Treffer der Bayern in einem Pflichtspiel in Folge. Die Münchner konnten es sich sogar leisten, neben einigen weiteren guten Tor-Möglichkeiten einen von Jarstein an Sané verursachten Elfmeter zu vergeben. Der Berliner Torhüter verhinderte mit einer Parade das 25. Saisontor von Robert Lewandowski. "Man kann nicht in jedem Spiel zelebrieren. Man braucht auch ein bisschen SpielGlück und Manu haben wir hinten ja auch noch", sagte Müller.
Die Berliner waren keineswegs chancenlos, hatten einige gute Tor-Möglichkeiten. Aber entweder zielten Krzysztof Piatek, Dodi Lukebakio, Matheus Cunha und Co. im Berliner Angriff zu ungenau, oder sie scheiterten am wieder einmal bestens aufgelegten Manuel Neuer. Cunha hatte eine Minute vor dem Ende sogar die 100-prozentige Torchchance, als er alleine auf Neuer zu lief und den Ball neben das Bayern-Tor lupfte. Die mangelnde Chancenverwertung ist auch ein Grund, weshalb die Hertha in dieser Saison so große
Schwierigkeiten hat. 25 Saisontore hat die Hertha bisher lediglich erzielt.
Die Bayern sind keineswegs unantastbar. Schließlich haben auch sie bereits 26 Gegentore in dieser Saison kassiert, weil es in der Defensivorganisation immer wieder Mängel gibt. Aber sie haben auch in Berlin - wie seit Jahresbeginn eigentlich durchgehend - vermittelt, dass sie sich von solchen Nebensächlichkeiten nicht weiter beeindrucken lassen. Die Bayern haben diese Partie unaufgeregt und nahezu im Vorbeigehen für sich entschieden und ihre Durchreise ohne weitere Komplikationen fortgesetzt. Es war der fünfte Bundesliga- Erfolg in Serie. Hinterlassen haben die Münchner einen Gegner, der mit seiner Leistung zwar zufrieden sein konnte, aber dennoch als Verlierer den Platz verließ.