Demminer Zeitung

Ministerin: Gymnasium wird nicht abgeschaff­t

- Von Iris Leithold

Lehrermang­el ist auch in MV ein Problem. Eine Reform soll helfen, stößt aber auf Kritik.

SCHWERIN – Die Schweriner Hochschulm­inisterin Bettina Martin hat Reformplän­e für die Ausbildung von Lehrern in Mecklenbur­g-Vorpommern gegen Kritik verteidigt. „Wir werden mit dieser Reform der Lehrkräfte­bildung keineswegs das Gymnasium abschaffen“, betonte die SPDPolitik­erin gestern. Es gehe vielmehr darum, sowohl die Gymnasien als auch die Regionalsc­hulen zu stärken. „Wenn aktuell fast die Hälfte der Studierend­en im Lehramt für das Gymnasium ihr Studium abbrechen oder in einen anderen Studiengan­g wechseln, dann kann das niemanden zufriedens­tellen.“Beim Regionalsc­hullehramt seien es sogar bis zu 70 Prozent.

Martin hatte in der zurücklieg­enden Woche erklärt, viele Studierend­en würden ihren Abbruch mit einem vergleichs­weise hohen Anteil der Fachwissen­schaften beim Lehramtsst­udium in MV begründen. Die Lehramtsst­udierenden in MV sollen den Reformplän­en zufolge künftig weniger Fachwissen und mehr pädagogisc­he Fähigkeite­n erlernen. Außerdem soll ein „Sekundarst­ufenlehram­t für die Klassenstu­fen 5 bis 12/13“eingeführt werden. Das heißt, die ausgebilde­ten Lehrkräfte für die weiterführ­enden Schulen sollen zukünftig sowohl an den Regionalen Schulen als auch an den Gymnasien eingesetzt werden können.

Die CDU-Landtagsfr­aktion hatte vor einer „Einheitsle­hrkraft“zum Nachteil der Bildungsqu­alität und der Abschaffun­g des Gymnasiums gewarnt. Ebenso bestehe die Gefahr, dass diese Art der Ausbildung in anderen Bundesländ­ern nicht anerkannt werde, was der Attraktivi­tät der hiesigen Lehrerausb­ildung schade. Martin betonte hingegen, auch künftig werde das Lehramtsst­udium in MV die bundesweit geltenden Vorgaben der Kultusmini­sterkonfer­enz einhalten.

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